Der neue, alte Vorstand der SG Kaarst Mit Erfahrung und Elan den Verein nach vorne bringen

Kaarst · Mit rund 5.500 Mitgliedern ist die Sportgemeinschaft (SG) Kaarst einer der größten Sportvereine in Nordrhein-Westfalen. Das umfangreiche Angebot, ein eigenes Sportzentrum und vieles mehr machen die SG zu einer Vorzeige-Institution der Stadt Kaarst.

Dennoch oder gerade deswegen scheint es schwer zu sein, junge Menschen zu finden, die Verantwortung übernehmen wollen. Im frisch gewählten Vorstand finden sich altbekannte Gesichter. Heinz Wieland (73), Theo Thissen (75) und Jochen Brune (75) sollen es richten.

"Never change a winning Team", bringt es Geschäftsstellenleiter Andreas Warnt auf den Punkt. Dass die drei "Neuen" im Vorstand über einen reichen Erfahrungsschatz und Know how verfügen, ist unumstritten. Dennoch hatte wohl auch das bewährte Erfolgs-Trio nicht geplant, wieder die Führung zu übernehmen. "Mit unserer Entscheidung haben wir verhindert, dass ein Notvorstand vom Amtsgericht in Kraft getreten ist", so Wieland.

Denn lange sah es danach aus, dass sich keiner für die verantwortungsvollen Posten zur Verfügung stellen würde. Selbst Vorgänger Leo Erdtmann (65) ließ sich vor drei Jahren nur als Übergangslösung zum Vorsitzenden wählen. Jetzt muss es also wieder Wieland machen, der die Aufgabe schon 2004 bis 2013 inne hatte, den Verein damals aus den Schulden hinausführte und inzwischen Ehrenvorsitzender ist.

Mit Thissen und Brune stehen im zwei ebenso erfahrene Kräfte zur Seite, die sich beim SG Kaarst schon längst einen Namen gemacht haben. Thissen, der als stellvertretender Vorsitzender agieren wird, war bereits Beiratsvorsitzender, ist den Kaarstern auch als engagierter Ratsherr bekannt und hat an den Entwicklungen der SG Kaarst erheblichen Anteil gehabt. Brune ist seit Jahren für die Pressearbeit zuständig, gestaltet die Internetplattform, ist Ansprechpartner für das SG-Sportabzeichen sowie für das Behinderten-Sportabzeichen und wird künftig die Rolle des Schatzmeisters übernehmen.

Dass es nicht mehr Anwärter auf den Vorstand gab, finden auch sie schade. "Leider üben immer weniger Menschen ein Ehrenamt aus, weil sie es zeitlich nicht schaffen", bedauert Thissen. "Dazu kommt, dass es sich bei unserem Verein um ein mittelständisches Unternehmen handelt. Wir übernehmen eine große Verantwortung und stecken viel Zeit in den Verein", so Wieland. Trotz all der Arbeit habe das Positive immer überwogen.

Und so blicken die drei Kaarster voller Tatendrang auf ihre Ziele. "Wir wollen jetzt weiter verstärkt in die Öffentlichkeit. Das klappt beim Stadtfest ,Kaarst total' mit unserem SG-Lauf schon hervorragend. Von solchen Aktionen soll es in Zukunft mehr geben", verspricht Wieland. "Unsere Mitglieder sollen das Gefühl haben, dass etwas passiert, dass es Bewegung gibt. Das Wir-Gefühl soll gestärkt werden", so der Vorsitzende.

Daneben will der Vorstand die Vereinsstrukturen überdenken. Im Gespräch sei die Einführung eines hauptamtlichen Geschäftsführers, der den Vorstand entlasten soll. Pläne, die in den nächsten Wochen und Monaten im Verein diskutiert und in Angriff genommen werden müssen. Denn auch wenn der neue, alte Vorstand fit und voller Tatendrang ist — für immer können sie den SG Kaarst nicht führen. Violetta Buciak

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