Die hässlichen Pflanzkübel sollen endlich verschwinden SPD will Waschbeton-Monster verbannen: Antrag im BUNA

Kaarst · Für viele Anwohner sind sie ein Ärgernis: Die Pflanzkübel auf Kaarster Straßen präsentieren sich größtenteils nicht gerade als Augenweide. Die Sozialdemokraten wollen diese Waschbeton-Monster mithilfe eines Antrags an den Bau- und Umweltausschuss (BUNA) am 20. September (18 Uhr, Bürgerhaus, Clubraum 3, über Frankenheim) endlich aus der Stadt verbannen.

 Kein schöner Anblick und an vielen Stellen unsinnig: Die SPD will die Blumenkübel áus Waschbeton aus der Stadt Kaarst verbannen.

Kein schöner Anblick und an vielen Stellen unsinnig: Die SPD will die Blumenkübel áus Waschbeton aus der Stadt Kaarst verbannen.

Foto: Foto: SPD

„Wir werden beantragen, die Betonkübel zu entfernen und gegebenenfalls durch Pflanzscheiben zu ersetzen“, kündigt SPD-Frau Sabine Kühl an. Die Pflanzkübel seien zu einem großen Teil nicht nur in einem jämmerlichen Zustand, sondern auch wegen veränderter Verkehrslagen in Teilen unsinnig, wie etwa auf der Karlsforster Straße zu sehen sei.

„Sollte eine Verkehrsberuhigung an der ein oder anderen Stelle zwingend sein, sollten statt der Betonkübel Bepflanzungen vorgenommen werden. Dabei müssen aber die jeweiligen Parksituationen vor Ort sowie Ein- und Ausfahrten berücksichtigt werden“, so Kühl. Zudem habe die Abschaffung der Kübel den Nebeneffekt, dass große Flächen auf dem Gelände des städtischen Bauhofs frei werden würden, auf denen derzeit noch etliche Pflanzgefäße lagerten. Kühl: „Das ist vor dem Hintergrund der Pläne der Verwaltung auf Erweiterung des Bauhofs nicht unerheblich.“

Zurzeit stehen auf der Kaarster Straße 131 Pflanzkübel. Sie werden größtenteils sich selbst überlassen. In den Sommermonaten kann es schon mal vorkommen, dass eine Fremdfirma mit der Begießung beauftragt wird – Kosten: rund 1.000 Euro für das komplette Stadtgebiet. Für den Pflegeeinsatz von Bauhof-Mitarbeitern seien keine Mittel im städtischen Haushalt verfügbar, erklärt Stadtsprecher Peter Böttner. Er blickt zurück auf eine lange Kübel-Geschichte: Die Waschbeton-Behälter waren wesentliches Element eines Konzeptes aus dem Jahre 1993 zur Errichtung von Tempo-30-Zonen. In Spitzenzeiten sollten 155 Kübel für Verkehrsberuhigung sorgen. Bereits 1994 gab es einen ergänzenden Beschluss, nach dem die Kübel durch dauerhafte Lösungen wie Baumscheiben (Beete) ersetzt werden sollten. „Aber hierfür wurden nie Mittel im Haushalt bereit gestellt“, weiß Böttner. Als Nebeneffekt von Tiefbauarbeiten wurden allerdings nach und nach einige Kübel entfernt, so zum Beispiel am Bruchweg und auf der Hasselstraße. Und so sei auch heute die geltende Beschlusslage.

Der Bauhof ist also nicht für die Pflege verantwortlich. Einige Bürger haben Patenschaften für Pflanzkübel übernommen und sie liebevoll bepflanzt. Bei Interesse gibt Martina Münch-Wodtke vom Bauhof Auskunft unter Tel. 987-605.

Rolf Retzlaff

(Kurier-Verlag)
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