1. Kaarst

Für diese Unternehmer sind „Wildparker“ ein großes Problem

Wendehammer Königsberger Straße dauernd zugeparkt +++ Drei Betriebe in Notlage : Verkehrschaos: Für diese Unternehmer sind „Wildparker“ ein großes Problem

Dass parkende Autos in einem Wendehammer stehen, ist keine Seltenheit. Dieser Fall liegt jedoch etwas anders, wirken sich die "Wildparker" doch geschäftsschädigend auf drei Unternehmer aus. Und das Ordnungsamt?

"Das schläft", finden die Unternehmer.

Auf der Königsberger Straße haben diese drei Unternehmer derzeit nicht viel zu lachen: André Wagner, Manager des Mercure Hotels, der Taxiunternehmer Horst Lohr und Rolf Goebel, Serviceleiter im Autohaus Louis Dresen, sind ratlos. Seit das Mercure Hotel im September vergangenen Jahres Schranken auf dem hoteleigenen Parkplatz installiert hat und nun Parkgebühren erhebt, stellen viele Gäste ihre Fahrzeuge im Wendehammer ab — und zwar nicht nur am Rand, sondern auch mittendrin. "Und das, obwohl überall auf der Straße Parkplätze frei sind", wundert sich Wagner. "Aber das ist den Autofahrern vielleicht zu anstrengend oder zu weit weg." Er zwinge niemanden, die Parkgebühren zu bezahlen — die Schranken habe er zu Sicherheitszwecken eingeführt, "und zwar mit Erfolg", erklärt der Manager.

Reisebusse oder Zulieferer kommen jetzt mitunter in arge Bedrängnis, da sie je nach Parkaufkommen nicht im Wendehammer drehen können. Taxiunternehmer Horst Lohr, dessen Stellplätze sich ebenfalls im Wendehammer befinden, findet oft nur noch blockierte Parkplätze vor — seine Mitarbeiter müssen unverrichteter Dinge abziehen. Auch das Autohaus Louis Dresen steht vor einem Problem: "Wenn wir Fahrzeuge von einem Autotransporter geliefert bekommen, wird es richtig schwierig", weiß Serviceleiter Goebel. "Die Lkw können bis zu 30 Meter lang sein und haben bei einem vollen Wendekreis keine Chance. Die Lkw-Fahrer fahren sich fest und müssen teilweise rückwärts und bei Nachtlieferungen im Dunkeln aus der Königsberger Straße rangieren, sodass es schon zu Beschädigungen an Fahrzeugen gekommen ist."

Die drei fordern ein Halteverbot im Wendehammer, werfen dem Ordnungsamt Trägheit und Ignoranz vor. Auf Anfrage des Kaarster Extra-Tipps heißt es aus der Verwaltung: "Die beschriebene Verkehrssituation ist der Stadt grundsätzlich bekannt. (...) Im Rahmen der Verkehrsüberwachung ist eine Mitarbeiterin des städtischen Außendienstes ,im Vorbeilaufen' auf Schwierigkeiten für anliefernde Fahrzeuge angesprochen worden. Auch hier kann jedoch keine Veränderung ,auf Zuruf' erfolgen, eine Änderung von bestehenden Verkehrsregelungen gehört auch nicht zum Aufgabenspektrum des Außendienstes, sondern erfordert ein gesetzlich vorgeschriebenes Verfahren nach der Straßenverkehrsordnung (StVO). Daher hatte die Kollegin empfohlen, Kontakt mit den zuständigen Kollegen im Rathaus aufzunehmen. Dies ist bis zu Ihrer Anfrage nicht erfolgt. (...)" Dass Gesprächsbedarf, vielleicht auch Handlungsbedarf bestehe, räumt der Sprecher der Stadt ebenfalls ein und verspricht, der Bereich Ordnungsangelegenheiten trete mit den beteiligten Personen in Kontakt. "Zu welchem Ergebnis eine solche Prüfung kommt, ist derzeit noch offen", heißt es und weiter: "Das Straßenverkehrsrecht macht zu den Handlungsmöglichkeiten der Stadt in vielen Fällen sehr strenge Vorgaben."

Bleibt zu hoffen, dass Stadt und Unternehmer eine gemeinsame Lösung finden, damit das für Kaarst so wichtige Gewerbe weiter so gut läuft...