Kantor will als „Tastenpunk“ für volle Tanzfläche in der Lukaskirche sorgen

Holzbüttgen · Darf in der Kirche getanzt werden? Wolfgang Weber, Kantor der evangelischen Kirchengemeinden in Kaarst, beantwortet diese Frage mit einem eindeutigen Ja. Am Freitag, 15. April, will er als „Tastenpunk“ ab 21 Uhr gemeinsam mit DJ Ruckus und DJ Neils in der Lukaskirche am Lindenplatz in Holzbüttgen für eine volle Tanzfläche sorgen.

 DJ Ruckus legte bereits im vergangenen Jahr in der Lukaskirche auf. Auch am Freitag wird er wieder dabei sein.

DJ Ruckus legte bereits im vergangenen Jahr in der Lukaskirche auf. Auch am Freitag wird er wieder dabei sein.

Foto: Fotos: Lukaskirche

Die beiden Kölner DJs an den Plattentellern und Kantor Wolfgang Weber („Tastenpunk“) an der Orgel sorgen für eine einmalige Synthese: Die Orgel, ein jahrtausendealtes Instrument, und von DJ Ruckus gemixte aktuelle Musik gehen eine ganz neue, spannende und lebendige Verbindung ein.

DJ Ruckus, der sonst in In-Clubs der Kölner Clubszene auflegt, kümmert sich unter anderem um HipHop-Beats, während DJ Neils seinen Schwerpunkt in Electronic und Mainstream hat. Neils ist in ganz Deutschland ein gefragter Club-DJ, sei es in München, Frankfurt oder Köln.

Zu Hip-Hop Beats, Electro-Klängen und stampfenden Techno-Bässen erklingt Orgelmusik des Mittelalters, von Johann Sebastian Bach, Mendelssohn und anderen sowie Improvisationen. Kantor Wolfgang Weber wird mit der Orgel alte archaische Klänge zu den Beats der DJs beisteuern, wie auch modernere percussive Elemente in sein Orgelspiel einfließen lassen.

Die Lukaskirche wird von ihrer Stuhlfläche befreit, sodass genügend Platz ist, um der tänzerischen Kreativität freien Lauf zu lassen. Der Kaarster Tontechniker Frederic Pauen kümmert sich um den guten Ton an diesem Abend, während sein Kollege Mats Küff für farbenfrohe Lichteffekte sorgt.

Seit ihren Anfängen gehören Musik und Tanz zusammen. Schon im Alten Testament sind Tänze in religiösen Zusammenhängen erwähnt. In Äthiopien gehört der Kirchentanz bis heute zur Ausbildung zum Diakon.

Mit dem Bau der ersten Kirchen wurde der Tanz auch in die Kirchen übernommen. Häufige Tanzverbote, von den Päpsten erlassen, belegen, dass es Kirchentanz gegeben hat.

Die zunehmende Ablehnung von Körperlichkeit und Sinnlichkeit in der christlichen Religion führte dann zur gänzlichen Verbannung des Tanzes aus den Kirchen. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begann eine Rückbesinnung auf den Kirchentanz und beispielsweise in Frankfurt werden regelmäßig Tanzgottesdienste gefeiert.

Der Eintritt zu dem außergewöhnlichen Musikevent kostet Eintritt 10 Euro, ermäßigt 5

Euro.

(Kurier-Verlag)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort