Toller Rosenmontagszug+++Kaarster Prinzenpaar begeistert Vom fahnenschwenkenden Trump zur Schule für alle in Büttgen

Kaarst · Die Fußgruppe sprach den Tausenden Zuschauern am Straßenrand aus der närrischen Seele: "Wir sagen euch die Zukunft voraus, mit Karneval in Büttgen ist es noch lange nicht aus!" war auf ihrem Transparent zu lesen.

So schön war der Rosenmontagszug in Büttgen
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Damit war auch das Kaarster Prinzenpaar Christoph und Claudia Demuth sehr einverstanden: Die beiden waren voller Begeisterung bei der Sache und waren sich mit dem Zugmotto ebenfalls einig: "Mer lure in die Zukunft" — und das natürlich optimistisch.

Überhaupt herrschte in Büttgen Optimismus pur: Es wurde kräftig gefeiert, schließlich mussten die Narren lange warten, bis endlich um 10 Uhr morgens die befreiende Nachricht kam: D'r Zoch kütt — trotz Sturmwarnung. Und so setzten sich zwölf Großwagen und 18 Fußgruppen in Bewegung.

Der Holzbüttgener Karnevalsverein "Holzbüttzje" war unter der Leitung des Vorsitzenden Matthias Schmitz zum zweiten Mal dabei — auch diesmal wieder mit einem von den Blauen Funken in Neuss geliehenen Großwagen. Die guten Verbindungen zwischen den Vereinen knüpfte Bernhard Bohr — er fuhr den Traktor am Kappessonntag in der Quirinusstadt und am Montag in Büttgen.

Der Tennisclub Grün-Weiss Büttgen ist bereits ein Stammgast im jecken Zug — diesmal fuhren die Sportler als Astronauten mit. Und das nicht allein: Auch der Jägerzug "Fidele Jonge" kam in Weltraumfahrer-Kluft samt Helmen. Traditionsgemäß befand sich in ihren Reihen das aktuelle Büttgener Schützenkönigspaar: Norbert I. Klein trug standesgemäß einen goldfarbenen Helm, Königin Sabine war an dem kleinen Krönchen auf dem Helm zu erkennen. Als "fideles Mädche" erwies sich Julia Neis: Sie war extra aus Münster angereist, um mit den "Jonge" Karneval feiern zu können.

Aber es gab auch kritische Töne im närrischen Treiben: Büttgener Familien hatten sich als "Büttger Spunken" zusammen getan, um ihrem Missfallen über den Wegfall einer vierten Eingangsklasse an der Grundschule Büttgen auf besondere Weise Ausdruck zu verleihen. Sie forderten "Kurze Wege für kurze Beine — eine Schule für alle in Büttgen!"

Was mit unbändiger Bastellaune geschaffen werden kann, präsentierte die Fußgruppe "Emol em Johr": Mit ihren aus Moosgummi "zusammengeschmolzenen" Kopfbedeckungen waren sie als Mister und Misses Future unterwegs nach Silicon Büttgen.

Der Jägerzug "Selde Blömkes" hatte sich der Weltpolitik angenommen: Sie hatten mit Donald Trump einen ganz besonderen Gast auf ihrem Wagen. Michael Hoster war in die Rolle des US-Präsidenten geschlüpft, begleitet wurde er von einer Horde wilder Mexikaner. "Wir holen die internationalen Probleme auf die lokale Bühne und lösen sie dort", schmunzelte Hoster. Und das im Jahr des 70. Geburtstags der "Selde Blömkes": Seit zehn Jahren machen sie aktiv beim Rosenmontagszug mit.

Die "Monday Dancers" sorgen bereits seit über 30 Jahren für gute Laune auf dem Rosenmontagszug. Diesmal fielen sie als knallgelbe Emojis auf. In diesem Jahr hatten sie bereits zwei große Auftritte: Nach jahrelanger Pause feierte die legendäre Tanztruppe ein kurzes Revival bei der Jubiläumssitzung der "5 Aape" und der KfD-Sitzung. "Doch jetzt ist wieder Schluss", weiß Gundi Stöckel.

Der Schützenzug "Diana" setzte auf Altbewährtes: "Das Motto ist uns einerlei, wir Clowns sind immer mit dabei!" Nach vier Jahren Zug-Pause feierten die "Funken Roth-Grün" wieder kräftig mit. Vor zehn Jahren feierte der aus fünf Freunden bestehende "Verein in ewiger Gründung" Premiere. Ihr Motto: "Funky ä Tännchen". Ganz besonders beschäftigt: Elmar Rietdorf, der Elferrat des Vereins in Personalunion...

Die Gruppe "Kita meets School" ist bestens bekannt durch ihre Musical- und Tanzaufführungen beim Stadtfest Kaarst total, jetzt war die Straße ihre Bühne: Harry Potter und Co. tummelten sich hier. "Alle Kostüme sind selbst entworfen und genäht", freute sich Dani Frimmersdorf, die auch ihren Mann Andreas, ihre beiden Kinder Nayeli (3) und Elias (13) sowie Oma und Mutter Ulla Kottmann dabei hatte. Sportlich ging es zu bei den Damen des Neusser Handball-Vereins — Kamelle statt Bälle wurden geworfen.

Am Ende des Zugs waren sich alle einig: Gut dass der närrische Höhepunkt nicht abgeblasen wurde. Herbert Schmitz und Peter Duksch, die beiden Chefs der "5 Aape" und Zugleiter, hatten wieder mal alles fest im Griff. Während die anderen feierten, sorgten sie für einen reibungslosen Ablauf. Na dann: Ein dreifaches Büttgen Helau — wir sehen uns auf dem Rosenmontagszug 2020!

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