Kindergeburtstag auf gestriger Sitzung Eklat: CDU-Fraktion – blanker Hass gegen Sebastian Rosen

Meinung · Eigentlich wollte Sebastian Rosen nur einer Parteifreundin helfen. Während die CDU wie ein unseriöser Lotto-Gewinner die Höffner-Millionen verprasst und Wahlgeschenke ohne Ende macht, um ihren Kandidaten Thomas Nickel bei der Bevölkerung sympathisch darstellen zu können, konnte sich CDU-Ratsfrau Ursula Möse von Nollendorf offensichtlich nicht durchsetzen, was die dringend notwendige Sanierung der Gnadentaler Bezirkssportanlage angeht.

 Ursula Möse von Nollendorf will nicht, dass sich Sebastian Rosen in ihren Sprengel einmischt

Ursula Möse von Nollendorf will nicht, dass sich Sebastian Rosen in ihren Sprengel einmischt

Foto: CDU

Rosen sprang ihr nach dem Motto "nit schwaade, donn" zur Seite, sprach mit seinem Kumpel Talke vom Sportamt und organisierte eine Lösung, auch um Thomas Nickel zu helfen, da der Frust über die CDU in Gnadental besonders groß war und bereits viele im Ort sagen: "Den wähle mer nit!"

Immerhin repräsentiert der in der Fraktion zwar unbeliebte — beim normalen Parteivolk aber außerordentlich geachtete — Rosen eine Nickel-kritische starke Minderheit von rund einem Drittel konservativer CDU-Wähler. Es sind gerade die Alten, die einen fast 70-jährigen Bürgermeister nicht wollen. Die Jungen haben kaum Probleme mit Thomas Nickel.

Gestern nun gab es auf der Fraktionssitzung ein Schlachtfest. Sogar junge CDU´ler wie Sebastiam Ley tobten vor Wut. Auch weil Rosen der Sitzung fern blieb, da er als Spender einer großen studentischen Feier seiner gut-deutschen Verbindung unabkömmlich war und mit anderen "Alten Herren" der jungen studentischen Elite mit Rat und Tat zur Verfügung stehen musste. Das Schlachtfest fiel umso blutiger aus...

Worum es gestern in der nicht-öffentlichen Fraktionssitzung in der Sache ging:

Alle Aschenplatz-Sportvereine in den Ortschaften wollen Kunstrasen. Es ist aber angesichts der tatsächlichen Nachfrage nicht sinnvoll, überall Kunstrasen hinzulegen. Der Sportausschuss hat daher einmütig beschlossen, dass ein Konzept erarbeitet wird. SPD und FDP konterkarierten dies durch Einzelanträge. Genau so wird auch die Rosen´sche Einzelaktion Gnadental beurteilt. Alle anderen Sportvereine fühlen sich benachteiligt.

So kritisierte auch Thomas Nickel das Vorpreschen von Sebastian Rosen vorgestern ungewöhnlich hart.

Während viele CDU-Stammwähler den "echten Neusser" Rosen mit all seinen Stärken und Schwächen schätzen, machen sich Stimmungsmacher in der Fraktion — die sich ernsthaft überlegen muss, ob sie noch das Vertrauen der gesamten Neusser Partei genießt — über das politische Talent her, der mit der besten Rede auf dem jüngsten Parteitag überzeugte und viel Beifall fand.

Unangenehm fällt auf, dass Ratsfrau Möse von Nollendorf im Internet übel wegen ihres Namens desavouiert wird. Der uralte Adelstitel stammt aus Sachsen. "Möse" kommt von "Mose" und heißt so viel wie "Sohn".

(Kurier-Verlag)
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