Maskierter näherte sich mit einer Machete Erste Horrorclowns im Rhein-Kreis Neuss gesichtet

Rhein-Kreis Neuss · Am Wochenende wurde in den sozialen Netzwerken heftig spekuliert, jetzt ist es Gewissheit. Die Polizei bestätigt, dass die ersten Horrorclowns im Rhein-Kreis gesichtet wurden. Drei verkleidete Jugendliche trieben in Neuss ihr Unwesen, ein Unbekannter wurde in Korschenbroich gesehen.

Erste Horrorclowns im Rhein-Kreis Neuss gesichtet
Foto: Rike / pixelio.de

Normalerweise sind sie friedlich und wollen ihre Mitmenschen zum Lachen bringen. Seit einigen Wochen leidet das Image von Clowns durch einen fragwürdigen Trend aus den USA. Dort erschrecken Maskierte arglose Passanten, bedrohen sie teilweise mit Messern, Baseballschlägern oder anderen Waffen.

Inzwischen hat sich diese Bewegung explosionsartig auf der ganzen Welt verbreitet und ist jetzt auch im Rhein-Kreis Neuss angekommen. Dabei warnt die Polizei dringend davor, dieses Verhalten nachzuahmen. "Wenn es zu Bedrohungen kommt, kann das mit einer Anzeige geahndet werden. Ansonsten ist aber auch das bloße Erschrecken nicht nur unsittlich, sondern eine Ordnungswidrigkeit, die Geldbußen nach sich ziehen kann", bestätigt Polizeisprecherin Daniela Dässel.

Im Neusser Fall, haben drei maskierte Jugendliche in der Nacht zu Sonntag, gegen 0.40 Uhr, Autofahrer auf der Adolfstraße erschreckt und zu Fuß verfolgt. Die 18- und 19-Jährigen müssen sich einem Ordnungswidrigkeitenverfahren stellen. Die jungen Männer sollen "Anonymusmasken" getragen haben. Polizeibeamte konnten die jungen Männer dank Zeugenhinweisen antreffen und ihre Personalien feststellen.

In Korschenbroich bedrohte ein einzelner Clown einen Passanten. Nach dem Unbekannten, der am Samstagabend, gegen 22.20 Uhr, an der Straße "Weißer Weg" als Clown auftrat, sucht die Polizei aktuell noch. Der vermutlich männliche Täter näherte sich einem Mann von hinten und hielt einen Gegenstand in der Hand, den der Zeuge später als Machete beschrieb. Die Polizei hat ein Strafverfahren eingeleitet.

Der Unbekannte war etwa 190 Zentimeter groß und trug einen Ganzkörperanzug, der blau / gelb / rot gestreift und mit Stoff-Frottee Knöpfen besetzt war. Sein Gesicht bedeckte eine "böse Clown-Maske" mit spitzen Zähnen und aufgemaltem Blut an der Mundpartie. Der Täter trug eine Clown typische Perücke mit roten Haaren und Halbglatze. Zeugenhinweise nimmt die Kripo unter der Telefonnummer 02131/ 30 00 entgegen.

Ein weiterer Fall, der sich am Freitag am Niedertor ereignet haben sollte und sich schnell im Netz verbreitete, entpuppte sich als Falschmeldung. Den Ursprung hatte die Nachricht auf einer Seite für sogenannte "Fakenews".

Wer Opfer eines Übergriffes durch verkleidete Personen wird, sollte keine Scheu haben, den Notruf der Polizei (110) zu wählen. Selbstjustiz darf nicht das Mittel der Wahl sein und kann, neben möglichen strafrechtlichen Konsequenzen, auch eine zusätzliche Gefahr, durch die Eskalation der Situation bergen.

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