Flüchtlinge: Stadt wird Land nicht verklagen

Neuss · Die Stadt Neuss steht vor einer großen Herausforderung. Bis Ende 2017 sollen rund 1.000 weitere Flüchtlinge dauerhaft aufgenommen werden (wir berichteten). Grund ist eine neue Regelung des Landes. Sozialdezernent Hörsken stellt nun klar: "Die Stadt wird dagegen nicht gerichtlich vorgehen."

 Sozialdezernent Ralf Hörsken betont, dass die Stadt vor großen Herausforderungen steht.

Sozialdezernent Ralf Hörsken betont, dass die Stadt vor großen Herausforderungen steht.

Foto: Foto: Violetta Buciak

Dennoch laufen die Verhandlungen — zumindest Zeit soll gewonnen werden. Denn mit den dauerhaften Neuzuweisungen muss zunächst dringend Wohnraum geschaffen werden: eine Mammutaufgabe für das ohnehin schon dicht besiedelte Neuss.

Bürgerinitiativen forderten die Stadt auf, gegen die Neuregelung des Landes vorzugehen, nach der je Flüchtling in Landesunterkunft nur noch 0,75 und später 0,5 Personen auf das Flüchtlingskonto der Stadt zugeschrieben werden.

"An dieser Stelle haben wir wenige Verbündete, da Neuss mit den vielen Plätzen in Landesunterkünften eine klare Sonderstellung innehat. Politisch wird es auf Landesebene eine klare Mehrheit für die Neuregelung geben", so Hörsken.

Gleichzeitig macht der Sozialdezernent die Vorteile deutlich, von der die Quirinusstadt über Jahre profitieren konnte. "Die rund 2.000 Flüchtlinge, die bei uns vorübergehend in Landesunterkünften lebten, mussten nicht in Kitas oder Schulen untergebracht werden. Wenn wir die ZUEs nicht gehabt hätten, wäre viel mehr Arbeit auf die Stadt zugekommen. So konnten wir uns zumindest einen Puffer verschaffen", weiß Hörsken.

(Kurier-Verlag)
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