Gibt es bald Badespaß im Reuschenberger See? „Die verschiedenen Interessen werden derzeit geprüft“

Neuss · Was haben Kaarst und Nievenheim Neuss voraus? Ihre beliebten öffentlichen Badeseen. Wer nicht „wild“ oder „halblegal“ im See schwimmen will, der muss auf unsere Nachbarstädte ausweichen. Doch das könnte sich schon bald ändern.

 Einfach mal eine Runde rauschwimmen auf den Reuschenberger See? Noch ist das Zukunftsmusik, aber die Idee wird bereits diskutiert.

Einfach mal eine Runde rauschwimmen auf den Reuschenberger See? Noch ist das Zukunftsmusik, aber die Idee wird bereits diskutiert.

Foto: Foto: Kai Tholen/pixelio.de

Die Idee, das Südbad für Schwimmer zum Reuschenberger See hin zu öffnen, steht im Raum.

Der Pressesprecher der Stadtwerke Neuss, Jürgen Scheer, bestätigt, dass entsprechende Pläne bereits auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden. „Doch das Ganze befindet sich noch in einer sehr frühen Überlegungsphase“, dämpft er die Erwartungen jedoch umgehend wieder. „Es ist die Frage, wie und in welcher Form so ein Projekt machbar wäre. Da gibt es schließlich die unterschiedlichsten Interessen. Für die Stadtwerke als Badbetreiber wäre das natürlich sehr interessant, wir glauben auch, dass Schwimmer dieses Konzept annehmen würden, aber es gibt ja auch andere Menschen, die den See nutzen. Angler zum Beispiel oder Jogger und Hundehalter, die gerne ihre regelmäßigen Runden um den See ziehen. Bei einer Freibaderweiterung müsste man einen Teil des Sees abtrennen. Es ist zu überlegen, wie man einen Rundweg um den See trotzdem ermöglichen könnte, mit einer Brücke etwa.“

Da die städtischen Bäder aufgrund von Sparerwägungen auf der Liste der Haushaltskürzungen stehen, sind ständig neue Ideen gefragt, die die Bäder attraktiv (und möglichst profitabel) machen. Die Stadtwerke-Tochter Neusser Bäder und Eissporthalle GmbH (NBE) hat bis 2005 ein Bäderkonzept erarbeitet, Vorgabe durch die Stadt war es, alle drei Bäderstandorte (Nordbad, Stadtbad und Südbad) sowie die Eissporthalle zu erhalten.

Das Südbad wurde bis 2006 renoviert und in Teilen erweitert, die Sauna-Landschaft „Wellneuss“ wurde auf einem Teilbereich des alten Freibad-Nichtschwimmerbeckens neu errichtet, die Eröffnung erfolgte im Jahr 2007 damit wurden alle Maßnahmen des Bäderkonzeptes umgesetzt. Und zwar erfolgreich: Mit 768.000 Besuchern, verteilt auf alle fünf Einrichtungen, konnte die NBE 2015 zum zweiten Mal hintereinander einen Besucher- und auch Umsatzrekord verzeichnen. Aktuell wird das Bäderkonzept überarbeitet, dazu gehört auch die Prüfung, einen Teil des Reuschenberger Sees als Badesee an den Freibade-Außenbereich des Südbads anzudocken. Dabei werden momentan unter anderem Kosten, Eigentumsfragen, Fragen der Wasserqualität, des Landschaftsschutzes und Naturschutzfragen untersucht.

„Vater“ dieser Idee ist übrigens Bürgermeister Reiner Breuer persönlich. Auch er bestätigt gegenüber dem Stadt-Kurier: „Die Prüfungen zur Nutzung des Sees und die Öffnung des Bades dorthin sind noch nicht abgeschlossen. Jedoch scheinen die ersten Signale, wie zum Beispiel die wassertechnische Untersuchung, Positives zu deuten – es geht!“

T. Broich

(Kurier-Verlag)
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