Junge Eiche musste weg – für den Umweltschutz

Neuss · Am Hermannsplatz wird derzeit fleißig geschuftet. Die Handwerker arbeiten unter Hochdruck, um das viel befahrene Areal möglichst schnell wieder freigeben zu können. Ebenso zügig musste Anfang der Woche eine junge Eiche dran glauben, die durch knapp zehn Baggerattacken „kurz und schmerzlos“ zerkleinert und entsorgt wurde.

 In Windeseile war die junge Eiche Kleinholz, sie musste den Bauarbeiten weichen.

In Windeseile war die junge Eiche Kleinholz, sie musste den Bauarbeiten weichen.

Foto: Fotos: T. Broich

In diesem Fall allerdings kein Umweltfrevel, sondern eher ein Beitrag zum Umweltschutz und zur Verbesserung der Luftqualität. „Nach langer Wartezeit werden dort endlich die baulichen Voraussetzungen geschaffen, um die Kapitelstraße für den gegenläufigen Radverkehr zu öffnen!“, freut sich Ratsherr Thomas Kaumanns. „Da die Einmündung zur Breitestraße hin geweitet werden muss, ist die Rodung des Baumes unumgänglich. Es wird aber bald Ersatz gepflanzt!“

Seit dem 25. September 1992 werden Bäume mit einem Stammumfang von 80 Zentimetern oder mehr im Siedlungsbereich der Stadt Neuss übrigens durch die Baumschutzsatzung geschützt. Im Fall dieser noch jungen Eiche greift sie also nicht.

Die Kapitelstraße wird für den Radverkehr zwischen Hermannsplatz und Adolf-Flecken-Straße in Gegenrichtung geöffnet. Die Umbauten sollen 46.000 Euro kosten. So wird eine Lücke im Radwegenetz der Innenstadt geschlossen, außerdem erhofft man sich einen verkehrsberuhigenden Effekt, wenn sich Auto- und Radfahrer dort gleichberechtigt begegnen. Die Baumaßnahmen sind nötig, damit Radler vor von der Breite Straße sicherer abbiegen können.

Thomas Broich

(Kurier-Verlag)
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