1. Neuss

Junges SPD-Trio ist heiß auf Posten von Benno Jakubassa

Junges SPD-Trio ist heiß auf Posten von Benno Jakubassa

Sie sind alle drei jung, dynamisch und wollen Vorsitzender des SPD-Stadtverbands werden. Der Kampf um die Gunst der Wähler wurde offiziell am Dienstag in der Trafostation eröffnet, als sich das Trio den Fragen der Parteifreunde stellte.

Am Mittwoch ging es in Grimlinghausen weiter.

In einen kleinen Saal im Reuterhof drängten sich die SPDler des Ortsvereins Süd an die lange Tafel, mussten noch Stühle dazuholen, damit jeder Platz fand. Am Kopf des Tisches saß die Zukunft der Partei, drei Männer um die 30, die es wissen wollen, einen Sprung auf der parteiinternen Karriereleiter machen wollen. Sascha Karbowiak, Heinrich Thiel und Michael Ziege absolvieren in den kommenden Wochen einen wahren Marathon an Vorstellungsveranstaltungen. "Ich bin seit 40 Jahren dabei und habe noch nie erlebt, dass sich gleich drei so gute, junge Kandidaten um dieses Amt beworben haben", zeigte sich Ortsvereinsvorsitzender Peter Ott beeindruckt.

Alle drei meisterten ihre Vorstellung souverän, zeigten von der ersten Sekunde, dass sie für diese Aufgabe brennen. Und doch sind bei den Männern — bei all den Gemeinsamkeiten — unterschiedliche Stärken erkennbar. Michael Ziege punktet mit einem großen Erfahrungsschatz — immerhin ist er seit bereits fünf Jahren Jakubassas Stellvertreter und hat ihn besonders in den vergangenen Monaten neben Studium und Vorsitz im Kulturausschuss gut vertreten. In Thiel brennt die Leidenschaft für seine SPD aus alten, erfolgreichen Tagen, als sich die Partei noch deutlich von der CDU abgrenzte und Anwalt für Benachteiligte war. In einer mitreißenden Rede machte er deutlich, dass er den Stadtverband wieder dort hinführen will. Karbowiak beeindruckte die Anwesenden mit einem Konzeptpapier mit dem Titel "Platz 2 ist nicht genug". Darin führt der 30-Jährige in einem strukturierten Plan auf, wie der Weg zum Wahlsieg geebnet werden soll. Ziele für den Parteierfolg haben alle drei: seien es Seminare für Mitglieder oder eine Generalüberholung in Sachen Digitalisierung.

Auch kniffligen Fragen mussten sich die Kandidaten stellen. Karbowiak wurde die starke Nähe zu Fraktionschef Arno Jansen und Bürgermeister Breuer angekreidet. Man befürchte, er sei eine Marionette der Spitze. Dagegen wehrte sich der Neusser: "Ein gutes Verhältnis ist nicht schädlich, sondern förderlich. Und viele der Anwesenden wissen, dass ich durchaus Reibungspunkte mit Breuer gehabt habe, siehe Jahnstadion oder OGS. Aber es stimmt auch: Wir haben einige ähnliche Ansichten. Die werde ich aber nicht ändern, weil ich hier zur Wahl stehe und meine Eigenständigkeit untermauern muss."

Stellvertretende Bürgermeisterin Gisela Hohlmann lobte das Trio. "Ihr macht alle einen wunderbaren Eindruck und seid alle engagiert. Es macht Spaß, euch zuzuhören." Die Wahl zum Stadtverbandsvorsitzenden findet an Aschermittwoch, 14. Februar, statt.

(Kurier-Verlag)