Politik will mehr als vier Hundewiesen: Entscheidung wohl erst im November

Neuss · Neusser Hundehalter klagen über zu wenige Auslaufflächen für ihre Vierbeiner (wir berichteten), die Politik reagiert doch am Ende schlägt die Verwaltung weniger Hundewiesen vor, als aktuell angeboten werden.

 Die Plätze zum Toben für Hunde sind in Neuss rar. Das soll sich in Zukunft ändern.

Die Plätze zum Toben für Hunde sind in Neuss rar. Das soll sich in Zukunft ändern.

Foto: Foto: Pixabay

Jetzt verzögert sich die Entscheidung erneut.

Auf nur fünf Plätzen können Halter ihre Tiere derzeit toben lassen. Die Folge: Gebiete wie die Wiese am Rheinpark werden besonders stark frequentiert. "Die Parkplätze sind ständig belegt", weiß Stadtverordneter Michael Ziege. Bürgerbeschwerden häufen sich. Aus diesem Grund hat die Politik reagiert und die Verwaltung beauftragt, weitere Auslaufflächen zu identifizieren. Diese schlug im Juni prompt 16 mögliche Plätze vor.

Das Problem aus Sicht der Politik: Einige Flächen seien durch die Nähe zu Kitas oder Spielplätzen nicht geeignet. Der neue Auftrag an die Stadt: Die Verwaltung sollte prüfen, inwiefern sich Zäune auf vier Plätzen realisieren ließen. Die Ergebnisse lagen im jüngsten Umweltausschuss vor. Dabei geht es um die Standorte "Wiese am Rheinpark", den Westpark, den Zedernweg und das Jröne Meerke. Dort schlägt die Stadt zwei Zaun-Varianten vor — den Stabgitterzaun und den Maschendrahtzaun. Der Stabgitterzaun ist mit rund 240.000 Euro für alle vier Flächen deutlich teurer als der Maschendrahtzaun (170.000 Euro), dieser biete jedoch den Vorteil, dass er langlebiger, beißsicher und für die Tiere nicht zu übersteigen sei.

Ausarbeitungen, die erneut Anlass zur Kritik gaben. Denn mit einem so hohen finanziellen Aufwand haben die Ausschussmitglieder offenbar nicht gerechnet. Zudem soll neben diesen vier Vorschlägen noch über weitere Flächen gesprochen werden. "Das wird ansonsten zu Aufruhr in den Stadtteilen führen", warnt FDP-Mitglied Heide Broll. "Wir brauchen neben den fünf Wiesen rund sechs weitere Angebote für Hundehalter", schlägt Michael Ziege vor. Dafür könnten weniger Zäune realisiert werden. "Das wäre ein Kompromiss, um Geld einzusparen.

Statt vier, könnten ein oder zwei Flächen umzäunt werden, wo die Tiere mit Jagdtrieb sich austoben könnten", so der SPDler. Stefan Crefeld von der CDU rät hierzu, die Bürger mit ins Boot zu holen. "Wir sollten im Vorfeld dringend darüber sprechen, ob Zäune — beispielsweise am Jröne Meerke — überhaupt gewünscht sind", so der Stadtverordnete. Ausschussvorsitzender Michael Klinkicht (Grüne) schlug scherzweise eine Arbeitsgruppe Hund vor. Das Thema soll nun im nächsten Umweltausschuss im November (13. November) erneut auf den Tisch kommen. "Bis dahin sollten wir alle in uns gehen und über ein Treffen mit Vertretern der jeweiligen Fraktionen nachdenken", schlägt Ziege vor.

(Kurier-Verlag)
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