Viele deutsche Urlauber unter den Opfern Ramadan: Sorge um weitere Terror-Anschläge in Urlaubsregionen

Neuss · Viele Neusser fahren in diesen Tagen in die Ferien. Anschläge in Frankreich und Tunesien erschüttern die Urlauber.

Im tunesischen Urlaubsort Sousse hat heute ein ilmaistischer Angreifer in einem Hotel mindestens 27 Menschen getötet. Unter den Opfern sollen hauptsächlich Deutsche und Briten sein.Das berichtet die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf einen lokalen Radiosender.

Laut Irrglauben vieler radikaler Muslime kommen Attentäter sofort in den Himmel, wenn sie in der jetzigen Ramadan-Zeit "Ungläubige" (also auch Christen) töten. Vorsicht ist geboten.

In Frankreich wurde ein auf einem Zaun aufgespießter Kopf eines Franzosen gefunden. Der Mitarbeiter des getöteten hat in einer Fabrik einen Anschlag verübt und überall Flaggen mit arabischen Schriftzeichen hinterlassen.

Dschihadisten wie die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) rufen ihre Anhänger am Ramadan sogar ausdrücklich zum Kampf und zu Anschlägen auf. Sie sehen sich damit in der Tradition des Propheten Mohammed, der eine seiner wichtigsten Schlachten im Ramadan geführt hatte. Bei der Schlacht von Badr besiegte er im Jahr 624 die Mekkaner.

Islamische Extremisten gehen aufgrund der Überlieferungen aus dem Leben des Propheten davon aus, dass ein Märtyrertod im Ramadan den Kämpfern im "heiligen" Krieg die höchsten und besten Plätze im Paradies beschert.

Auch Kriege zwischen verfeindeten Staaten wurden im Ramadan geführt: Einer der bekanntesten war der "Jom-Kippur"-Krieg im Jahr 1973, als Ägypten Israel mitten im Fastenmonat angriff.

Wie die staatliche Nachrichtenagentur Tap sowie das Staatsfernsehen heute unter Berufung auf das Innenministerium berichtet, wurde unter anderem das Luxushotel Imperial Marhaba am Strand des Ortes Sousse an der Ostküste des Landes von bewaffneten Terroristen überfallen. Bei dem Angriff sind nach neuen Angaben des Innenministeriums mindestens 27 Menschen getötet worden. Zudem sei ein Angreifer getötet worden, teilte das Ministerium mit. Demnach hätten zwei Angreifer mit Kalaschnikovs den Strand vor zwei Hotels gestürmt und das Feuer eröffnet. Eine Zeugin vor Ort sagte gegenüber Sky News, dass Menschen auf ihren Sonnenliegen erschossen wurden. Als die Sirenen losgingen rannte die Frau zusammen mit ihrer Schwester ins Hotel zurück. Erst im März waren in Tunesien bei einem Terrorangriff auf das berühmte Bardo-Museum in der Hauptstadt mehr als 20 Menschen getötet worden.

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