Rekord: 865 Zuschauer beim Aufstiegskrimi des VfR Neuss Neuer Anlauf in Sachen Aufstieg+++Stadt soll helfen

Neuss · Der VfR Neuss lebt wieder — trotz der verpassten Chance: Mit einer 0:2-Niederlage im Relegationsspiel gegen Frimmersdorf-Neurath verpassten die Grün-Weissen in der Verlängerung den Aufstieg in die Kreisliga B nur denkbar knapp — und das im Jahr zwei nach dem Neubeginn.

 Die Grün-Weissen kämpften gegen Frimmersdorf-Neurath um den Aufstieg, mussten aber in der Verlängerung zwei Treffer zur 0:2-Niederlage hinnehmen.

Die Grün-Weissen kämpften gegen Frimmersdorf-Neurath um den Aufstieg, mussten aber in der Verlängerung zwei Treffer zur 0:2-Niederlage hinnehmen.

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865 Fußballfans verfolgten diese Partie auf der Bezirkssportanlage in Holzheim — eine rekordverdächtige Zuschauerzahl, die deutlich macht, wie groß das Interesse am VfR Neuss ist.

"Zurzeit wird geprüft, ob ein Eintrag in das Guinnessbuch der Rekorde infrage kommt", sagt VfR-Sprecher Markus Kolvenbach. Aber nicht nur beim Finalspiel gab es breite Unterstützung für die Neusser Kicker: Es wurden Freundschaften zu bekannten Neusser Vereinen geschlossen. Der Neusser EV (Eishockey), der Neusser HV (Handball) und der VfR besuchten gegenseitig ihre Spiele und sorgten für einen Zuschauerschnitt von rund 200 Leuten pro VfR-Heimspiel. Die "VfR-Damenmannschaft" (so nennen sich die Mädels am Verkaufsstand) um Ursula Wasen und Denise Zacheja sorgten dabei für ein Catering, das sich so mancher Landesligist wünscht. Die Webseite (www.vfr06neuss.com) hat es in nur sechs Monaten auf 200.000 Besucher gebracht, während es bei Facebook zwischen 15.000 und 20.000 Besucher pro Woche sind. Der Liveticker des Finalspiels gegen Frimmersdorf wurde von knapp 10.000 Besuchern verfolgt.

Die solide Vereinsarbeit, die mit dem Amtsantritt von Präsident Yildirim Yilmaz in Gang gesetzt wurde, lässt die Freunde des VfR wieder an eine Zukunft des Vereins glauben. Noch in der Hinrunde wusste niemand so genau, wie es mit dem VfR Neuss weitergehen sollte, aber dann änderte sich alles zum Guten, als auf der Jahreshauptversammlung im Januar der Vorstand unter der Leitung von Yildirim Yilmaz komplettiert wurde. Ziele wurden formuliert und Aufgaben an Vereinsmitglieder delegiert. Transparenz wurde geschaffen, so dass die schädliche Geheimniskrämerei aus dem Verein verbannt werden konnte. Auch wurde die Mannschaft in der Winterpause verstärkt und das Aufstiegsziel neu formuliert.

Der VfR Neuss steht nun wieder mit einem positiven Image in der Öffentlichkeit und will weiter daran arbeiten, den Verein wieder nach vorne zu bringen. Es sind einige Änderungen vorgesehen: Präsident Yilmaz will das Amt des Cheftrainers an einen Nachfolger weitergeben, um sich ganz der Vereinsarbeit widmen zu können. Auch soll eine gute Mischung aus Leistungsträgern aus höheren Ligen und jungen Spielern für die neue Saison verpflichtet werden. Namen wollte Yilmaz noch nicht bekannt geben und betonte: "Wir werden die Öffentlichkeit und unsere Fans informieren, sobald die Planung für die kommende Spielzeit abgeschlossen ist. Das wird spätestens Mitte / Ende Juli der Fall sein." Er kündigte auf jeden Fall an, die Mannschaft generell verjüngen zu wollen.

Der Aufbau einer Jugendabteilung, einer 2. Mannschaft und einer Damenabteilung steht auf der Aufgabenliste ganz oben. Dabei hofft der VfR Neuss auf die Unterstützung der Stadt Neuss, da die möglichen Trainingszeiten auf der Sportanlage in Weckhoven — der derzeitigen Heimat des VfR — wegen des großen Andrangs anderer Vereine begrenzt sind.

Zum Saisonstart ist eine Saisoneröffnungsfeier für die Fans geplant, auf der die tolle Stimmung der vergangenen Saison wieder aufleben soll, damit es im neuen Jahr mit dem Aufstieg klappt, denn das ist auch wieder das erklärte sportliche Ziel für 2017 / 2018.

Eric Hintzen und Thomas Cremers von den Supporters Novesia freuen sich bereits auf die neue Spielzeit. "Wir werden den VfR Neuss auch weiterhin unterstützen. Die Verbindung zum NEV ist ganz hervorragend. Wenn VfR und NEV am gleichen Tag spielen, dann geht es nach dem VfR-Spiel gleich in die Eishalle zum NEV. Alles unter dem Motto: Zusammen sind wir Neuss."

mak

(Kurier-Verlag)
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