Revolution für Neusser Fußball? DJK Gnadental und SG Erfttal kooperieren

Gnadental/Erfttal · Es könnte ein Meilenstein für den Neusser Fußball sein. Mit der DJK Gnadental und der SG Erfttal gibt es eine Kooperation zwischen zwei Fußball-Vereinen — in Neuss einzigartig.

 Heinz Sahnen (links) und Jürgen Fells haben eine einzigartige Kooperation gewagt.

Heinz Sahnen (links) und Jürgen Fells haben eine einzigartige Kooperation gewagt.

Foto: Foto: Violetta Buciak

Aus ehemaligen Konkurrenten wird ein Team. Die A- und B-Jugendmannschaften der benachbarten Stadtteile trainieren ab sofort gemeinsam, sollen voneinander profitieren. Heinz Sahnen (Erfttal) und Jürgen Fells (Gnadental) haben lange über die Zusammenarbeit nachgedacht, wagen nun den ersten Schritt — vorerst für zwei Jahre. Die Zusammenarbeit soll aber dauerhaft sein und weitere Neuerungen folgen.

"Step by step — wir müssen erstmal sehen, wie sich alles entwickelt. Was wir erwarten, sind jetzt Antworten seitens der Politik", fordert Fells. Denn der Fußball in Neuss sei in den vergangenen Jahren viel zu nachlässig behandelt worden. "Die Zustände unserer Plätze sind katastrophal, das bestätigt nun auch das von der Stadt in Auftrag gegebene Gutachten der IKPS", so Sahnen. Das führe dazu, dass in der Vergangenheit immer mehr junge Talente an Konkurrenten wie den SC Kapellen verloren gingen.

Erklärtes Ziel der Kooperation sei es, der Jugend bessere Perspektiven zu bilden, sportliche Erfolge zu generieren. Vor dem Hintergrund der aktuellen Neusser Sportpolitik, die auf Zentrenbildung setzt, schien diese erste Kooperation unausweichlich. Und die Vorteile liegen auf der Hand: Die SG Erfttal hat mit 35 Jugendlichen in den A- und B-Jugendmannschaften eine gute Truppe. Danach gebe es laut Sahnen mit einem Wechsel in die Seniorenmannschaft keine großen Anreize: die ist gerade in der Kreisliga B unterwegs. Die DJK dagegen spiele immerhin Bezirksliga — konnte dafür im Vorjahr keine A-Jugend stellen.

Gemeinsam können beide Vereine im Trikot der DJK Gnadental mehr Mannschaften ins Turnier schicken, nach der Fusion zählt die Jugendabteilung rund 60 Spieler — mehr als in allen anderen Neusser Fußball-Clubs. "Ein wichtiger Aspekt hierbei ist die Integration — besonders in Erfttal", betont Sahnen. Die Zukunft für erfolgreichen Fußball ist geebnet. Hans-Peter Gummersbach, Jugendwart der SG Erfttal, wagt einen Vorstoß: "Warum gründen wir nicht den 1. FC Neuss-Süd?"

(Kurier-Verlag)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort