1. Neuss

Schadstoffe: Schließung von Sportplätzen droht

Schadstoffe: Schließung von Sportplätzen droht

Neusser Sportvereine sind besorgt. Nachdem sowohl in Norf als auch in Gnadental Schadstoffe in den Böden der Tennenplätze gefunden worden sind, melden sich weitere Vereine zu Wort.

Denn auch in anderen Stadtteilen wurden Fußballplätze mit Hochofenschlacke gebaut — in den 60er Jahren ein übliches Prozedere. Doch genau das sorgt jetzt für Verunsicherung. Gutachten zeigen, dass in Norf und Gnadental Schadstoffe gefunden wurden, es bestehe dringender Handlungsbedarf. Jetzt sollen auch entsprechende Plätze in Rosellen und Weissenberg untersucht werden. Für die Neusser SPD geht das nicht schnell genug. Sie forderte die Verwaltung bereits im jüngsten Sportausschuss auf, Maßnahmen für das Halbspielfeld in Gnadenteil zu prüfen. "Sportdezernent Dr. Welpmann bestätigt, dass dort Handlungszwang besteht. Deswegen sollten wir nicht warten", so Peter Ott.

Sonst drohe laut Welpmann eine Schließung des Feldes.

Trotz alledem ließ sich die schwarz-grüne Koalition nicht auf den Prüfauftrag ein und verhinderte diesen. Sportpolitische Sprecherin Ingrid Schäfer (CDU) erklärt: "Wir haben mehrere Vereine, die mit ähnlichen Problemen kämpfen. In Rosellen gibt es noch nicht einmal eine Berieselungsanlage, um den Staub zu binden und die Anlage befindet sich mitten im Wohngebiet."

Zusätzlich seien die Ausführungen des Rhein-Kreises Neuss und der Stadtverwaltung widersprüchlich, was den Handlungsbedarf angehe. "Wir brauchen jetzt erst einmal Gutachten zu allen betroffenen Plätzen in Norf, Gnadental, Weissenberg und Rosellen, damit wir Klarheit darüber haben, wie wir vorgehen sollten. Eine Schließung bestimmter Plätze wollen wir unbedingt verhindern", betont Schäfer, die auf ein weiteres Problem aufmerksam macht. "Wir haben in den vergangenen Jahren viel in den Fußball investiert, dürfen gleichzeitig aber nicht die anderen Sportvereine aus den Augen verlieren."

(Kurier-Verlag)