Schlimme Behauptung: Ratsherr Thiel (SPD) soll Hitlergruß gezeigt haben

Neuss · Unglaublich: im Anschluss an die Ratssitzung in Neuss zeigte der SPD-Stadtverordnete Heinrich Thiel den Hitlergruß in aller Öffentlichkeit. Dies postete Ratskollege Dirk Aßmuth (FDP) jetzt auf Facebook.

 Er hat Wurzeln in Afrika und hasst Nazis: Heinrich Thiel (SPD) soll den Hitlergruß gezeigt haben.

Er hat Wurzeln in Afrika und hasst Nazis: Heinrich Thiel (SPD) soll den Hitlergruß gezeigt haben.

Foto: Foto: Frank Möll

Ratsherr Thiel, Jung-Politiker mit schwarzafrikanischen Wurzeln und eine Abscheu gegen alles, was mit dem Nationalsozialismus zu tun hat, zeigte sich fassungslos, dass sein ehemaliger Freund und Bundeswehr-Kamerad Aßmuth so etwas verbreitet.

„Nichts davon stimmt, was Aßmuth da öffentlich verbreitet. Im Rahmen einer Auseinandersetzung vor dem Aufzug im Rathaus hat Heinrich Thiel lediglich die Hand gehoben, um gegenüber Aßmuth eine abwehrende Haltung zu zeigen. Dass dieser dubiose Mann, den ich ja nun selbst lange aus der SPD kenne und der viele, auch rechte, Parteien unterwanderte, in dieser Handbewegung einen Hitlergruß gesehen haben will, zeigt seine Geisteshaltung. Wir Sozialdemokraten waren damals alle froh, dass wir ihn los wurden“, so SPD-Parteichef Benno Jakubassa, der Aßmuth persönliche Rachegedanken unterstellt, weil der junge Heinrich Thiel eine bessere politische Karriere macht als er selbst. „Außerdem sind beide in der Reservisten-Vereinigung der Bundeswehr aktiv. Da ist Aßmuth auch schon negativ aufgefallen.“ Der stellvertretende FDP-Chef musste bei seinen vorgesetzten Offizieren „antanzen“, weil er sich in voller NATO-Kampfmontur auf Facebook präsentierte und ihm vorgeworfen wurde, dies mit seiner politischen Arbeit zu verbinden. Thiel hatte bei dem bundeswehr-internen Vorgang offenbar auch eine Rolle gespielt.

„Herr Aßmuth war bei der Zentrumspartei, einem Relikt aus der Zeit von Hitlers Ermächtigungsgesetzen. Danach liebäugelte er mit Rechtsaußen-Parteien, bevor zur rechten AfD wechselte. Was er seit Wochen in Neuss abzieht, ist unerträglich“, sagt Jakubassa. Er lebe von Verleumdungen und Provokationen. „Doch das geht zu weit, wir lassen uns das nicht gefallen“, sagt der SPD-Parteichef und forderte die „vernünftigen Kräfte“ in der FDP auf, Aßmuth zu stoppen. „Ein solcher Mensch schadet dem Ansehen der Stadt Neuss under Demokratie“.

Heinrich Thiel sagte gestern dem Stadt-Kurier, dass er mit seiner „Halt!“-Bewegung und seiner Hand sagen wollte: „Jonn fot, geh weg.“. „Meine Mutter hat in Afrika gegen die Apartheid gekämpft. Wir sind alle sehr gekränkt, traurig und fassungslos. Herr Aßmuth hat angeblich Herrn FDP-Fraktionschef Bodewig als Zeugen angegeben haben. Doch der kann nichts gesehen haben, weil ich niemals den Hitlergruß gezeigt habe“, so Heinrich Thiel, der im Gespräch ist, Karnevalsprinz der Stadt Neuss und Bundestagskandidat der SPD zu werden. „Das alles will dieser Aßmuth aus Neid und Missgunst unserem Heinrich Thiel kaputt machen. Eine Dreckigkeit“, findet Benno Jakubasssa. Bodo Aßmuth war gestern für den Stadt-Kurier nicht zu erreichen.

(Kurier-Verlag)
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