Stadtverwaltung überfordert? Wieder Unterausschuss für Kinder abgesagt

Neuss · Abgesagt: Der Unterausschuss Kinder tagt nicht wie geplant im Februar. Für viele CDU-Mitglieder nicht hinnehmbar. Denn nun müssen ausgerechnet die Kleinsten zurückstecken, der Ausbau von Spielplätzen scheint derzeit auf der Prioritätenliste ganz weit unten zu sein.

 Der Spielplatz am Jröne Meerke ist immer wieder Diskussionsthema in der Lokalpolitik. Jetzt wird das Thema erst im Juni angegangen.

Der Spielplatz am Jröne Meerke ist immer wieder Diskussionsthema in der Lokalpolitik. Jetzt wird das Thema erst im Juni angegangen.

Foto: Foto: Violetta Buciak

Stadtverordnete Waltraud Beyen brachte es vergangene Woche auf ihrer Facebook-Seite auf den Punkt: "Ärger! Warum wird der Unterausschuss Kinder ganz abgesagt. Sehr, sehr lange warten die Kinder von dem Baugebiet Am Sandhof und Itterstraße auf die Grunderneuerung des Spielplatzes. Es sollte im Februar beschlossen werden, nun wieder nichts. Leider kann ich niemanden erreichen. Unmöglich!", wettert die Ratsfrau.

Auch Thomas Kaumanns kann die Terminaufhebung nicht nachvollziehen. "Ich habe die Absage bereits gerügt. Ein Ding der Unmöglichkeit! So dauert es wieder bis zum nächsten Jahr, bis die Spiel- und Bolzplätze wirklich saniert werden. Dabei haben wir für 2016 bis 2018 extra mehr Geld eingeplant, um einige Bolzplätze zu sanieren, die es dringend nötig haben", kommentiert er unter Beyens öffentliche Beschwerde.

Bedarf ist also da — warum aber die Absage?

Auf Stadt-Kurier-Anfrage antwortet Bürgermeister Reiner Breuer: "Aufgrund einer hohen Aufgabendichte im Planungsbereich konnte die Ausbauplanung zu den von der Verwaltung vorgesehenen Maßnahmen des Kinderspielplatzprogramms 2016 nicht im Januar in dem fachlich erforderlichen Detail abgeschlossen werden."

Mit anderen Worten: Die Mitarbeiter scheinen überfordert. "Das ist kein Wunder, immerhin sind nach wie vor etliche Planstellen nicht besetzt. Das soll zwar geändert werden, jedoch erstmal nur im Außendienst und nicht im ebenfalls wichtigen Innendienst", kritisiert Ratsherr Kaumanns.

Derweil beschwichtigt Breuer die Sorgen, dass der Ausbau von Spielplätzen nun in den Hintergrund rücke. "Der Verwaltung ist es wichtig, keine vorläufigen Pläne der Ausbauplanung, sondern zur Wahrung des üblichen Qualitätsniveaus die fertigen Detailplanvorlagen für die Beratung bereitstellen zu können.

Für die Beratung des Ausschusses im Juni werden alle Pläne zu den Ausbauplanungen zur Verfügung stehen; auch wird nach abschließender Beschlussfassung im Jugendhilfe-Ausschuss Ende Juni und Rat Anfang Juli die direkte Umsetzung der Beschlüsse mit dem Bau der Spielanlagen gewährleistet", so Breuer.

Für Kaumanns nur ein Tropfen auf den heißen Stein. "Fakt ist, dass sich der Ausschuss um vier Monate nach hinten verzögert. Es müssen ja auch noch Ausschreibungen gemacht und Fristen eingehalten werden. Leidtragende sind die Kinder", so der Stadtverordnete.

Die Sitzung des Unterausschusses Kinder wird in Abstimmung der Ausschussvorsitzenden vom 3. Februar auf den Juni 2016 verschoben. Die Festlegung und Veröffentlichung des genauen Termins erfolgt in Kürze.

(Kurier-Verlag)
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