Terror in Paris So trauern Neusser und Kaarster mit den französischen Freunden

Neuss/Kaarst · 132 Tote, über 300 Verletzte - was sich am Freitagabend in Paris abspielte, schockiert die Welt. Auch Kaarster und Neusser waren von den schlimmen Nachrichten betroffen. Einfach in den Alltag zurückkehren fiel vielen schwer.

Terror in Paris: Neusser und Kaarster trauern
Foto: Klaus Stevens

Besonders die Lehrkräfte in den Schulen waren in den vergangenen Tagen gefordert. Das Berufskolleg Weingartstraße ging hier mit gutem Beispiel voran. Europabeauftragte Felizitas Schuh-Terhardt: "Es ist für uns selbstverständlich, dass wir diese Anschläge in der Schule diskutieren und unseren Schülern eine Möglichkeit zum Gedenken und zur Trauer geben."

Sie errichtete mit ihrer AG "Interkulturell in Europa eine Gedenkstätte. "Wir legen ein Buch aus. Darin kann jeder seine Trauer und seine Gefühle zum Ausdruck bringen. Dieses Buch werden wir unseren Freunden in Nantes zukommen lassen", so Schuh-Terhardt.

Auch in Kaarst herrscht tiefe Betroffenheit. Am Samstag abend trafen sich Kaarster Bürger, unter ihnen Bürgermeisterin Dr.Ulrike Nienhaus und die SPD-Fraktionsvorsitzende Anneli Palmen , an der La-Madeleine-Allee am Kaarster Stadtpark, um gemeinsam zu trauern und ihre Solidarität zu bekunden. Solidarität mit den französischen Nachbarn und insbesondere mit den Freunden in der Kaarster Partnerstadt La Madeleine.

In einem Brief an den dortigen Bürgermeister Sébastien Leprètre übermittelte Dr. Nienhaus das tiefe Mitgefühl der Kaarster sowie ihre persönliche Anteilnahme und Verbundenheit — Verbundenheit zwischen La Madeleine und Kaarst, zwischen Frankreich und Deutschland. "Erfahren zu müssen, dass unsere französischen Mitbürgerinnen und Mitbürger erneut Leid, Mord und Terror ausgesetzt werden, versetzt uns alle in Trauer", so Nienhaus. Und wieter: Wir müssen alles daran setzen, dass sich solcher Terror nicht durchsetzen kann, Gerade jetzt heißt es daher auch, Solidarität mit unseren muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu zeigen und fremdenfeindlichen Äußerungen, die als Begründung in den jüngsten Ereignisse vorschieben, keinen Raum zu geben."

Kaarster Bürger, die ihrem Mitgefühl schriftlich Ausdruck verleihen möchten, haben die Gelegenheit, sich im Atrium des Kaarster Rathauses oder im Foyer das Verwaltungsgebäudes Büttgen in eines der dort ausliegenden Kondolenzbücher einzutragen. Diese werden dann an die französischen Freunde in La Madeleine übersandt.


Die Katholische Pfarreiengemeinschaft Kaarst/Büttgen lädt zu einem Friedensgebet in Alt St. Martin an der Kirchstraße in Kaarst am Donnerstag, 19. November, um 18 Uhr mit dem Titel "Ich schütte vor dir meine Klagen aus" (Psalm 75) ein. "Wir möchten um Frieden beten und singen", sagt Dagmar Andrae, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates.

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