„Helfende Hände“: Ordensschwester berichtet über „Verfolgten-Schicksale“

Kaarst · „Jeder Mensch ist ein Gotteskind, so wie er ist!“, sagt Gino Collica. Mit seinen 44 Jahren gehört der Vorster zu den jüngsten Bischöfen der Welt. Von seiner Kapelle im Keller des Mietshauses an der Thüringenstraße 8 aus will er die Autonome Bischöfliche Prälatur in Deutschland bekannt machen.

 Hatune Dogan setzt sich mit ihrer Hilfsorganisation „Helfende Hände“ auch für traumatisierte Kinder ein. Am Sonntag wird sie über „Verfolgten-Schicksale“ berichten.

Hatune Dogan setzt sich mit ihrer Hilfsorganisation „Helfende Hände“ auch für traumatisierte Kinder ein. Am Sonntag wird sie über „Verfolgten-Schicksale“ berichten.

Foto: Foto: „Helfende Hände“

Ein weiteres ehrgeiziges Ziel: Collica möchte in Kaarst ein Klostergut errichten, in dem Menschen zusammengeführt werden sollen – Christen und Nicht-Christen, traditionell und progressiv Gläubige, Jung und Alt. Unterstützt wird er dabei von Hatune Dogan. Die Leiterin der Stiftung „Helfende Hände“ wird am kommenden Sonntag, 3. April, 17 Uhr, einen Vortrag in der Aula des Georg-Büchner-Gymnasiums halten.

Collica träumt von einem Klostergut Kaarst als „Ort der Besinnung, des Friedens und der Liebe“. Es solle keine Kirche werden, den Begriff Kloster habe er lediglich gewählt, um Traditionen zu bewahren. Das Gebäude soll Begegnungs- und Heimstätte werden für Alleinstehende und Paare, die ein christliches Lebensumfeld suchen, für Menschen in Not, gleich welcher Herkunft und welchen Glaubens. „Das Klostergut soll sich allen Menschen öffnen, die das christliche Leitbild respektieren“, weiß Collica. Noch ist er auf der Suche nach einem geeigneten Gebäude.

Die „Werbetrommel“ für dieses Projekt wird der Bischof auch am kommenden Sonntag in der Aula des Georg-Büchner-Gymnasiums rühren. Er hat Sr. Hatune Dogan eingeladen. Sie hält einen christlich-ökumenischen Vortrag zum Thema „Verfolgten-Schicksale: Hilfe im Zeichen Christi.“ Hatune Dogans Hilfsorganisation „Helfende Hände“ hat ihren Sitz im nordrhein-westfälischen Warburg. Sie betreibt Hilfsprojekte in 36 Staaten weltweit, unabhängig von staatlichen und religiösen Institutionen. Zweck der Stiftung ist die Hilfe für Arme, Schutzlose und Verfolgte auf der ganzen Welt. Der allergrößte Teil der Spenden kommt bei den Hilfsbedürftigen tatsächlich an. Rund 5.000 Mitarbeiter helfen der Sr. Hatune Stifung ehrenamtlich.

Sr. Hatune wächst in der Türkei auf. Mit 14 Jahren fliehen sie und ihre Familie nach Deutschland, nachdem moslemische Nachbarn gedroht hatten, den Vater umzubringen. Mit 16 tritt sie in das syrisch-orthodoxe Kloster in Holland ein. In den folgenden Jahren lässt sie sich zur Krankenschwester, zur Psychotherapeutin und zur Seelsorgerin ausbilden, studiert Theologie und Geschichte, macht ihr Referendariat zur Gymnasiallehrerin. 1991 gründete sie die Stiftung „Helfende Hände“. Seitdem kümmert sie sich unter anderem um christliche Flüchtlinge, die unter Diskriminierung und Not leiden, um Mädchen und Frauen, denen Gewalt angetan wurde oder die mit ansehen mussten, wie ihre Väter und Männer brutal umgebracht wurden. 2010 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz.

In ihrem Vortrag am kommenden Sonntag wird Hatune Dogan über einige „Verfolgten-Schicksale“ berichten. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen über Bischof Collica, die Autonome Bischöfliche Prälatur und das Klostergut-Projekt finden Sie in der letzten Ausgabe unseres Magazins „Kaarster Leben“

(www.kaarster-stadtspiegel.de)

(Kurier-Verlag)
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