Politischer "Jo-Jo-Effekt" Josef Karis und Josef Rütten kandidieren für den Landtag

Kaarst · Die Deutsche Sportpartei setzt mit dem Jo-Jo-Effekt auf zwei politische Schwergewichte: Josef Karis und Josef Rütten, die Parteispitzen der Freien Wählergemeinschaft im Ortszentrum Kaarst (FWG), sind Landtagskandidaten der DSP.

 Sie trafen sich in Kaarst zur Weihnachtsfeier (v.l.): Josef Karis, Mitglied im DSP-Landesvorstand und Landtagskandidat, Michael Möller, Bundesvorsitzender, Philipp Creon, Landtagskandidat am Niederhein, Sascha Sharma, MMA-Kämpfer und DSP-Generalsekretär Baden- Württemberg, Siegfried Lucas (Geschäftsstelle Düsseldorf) und Daniel Romic, Landesvorsitzender Bayern.

Sie trafen sich in Kaarst zur Weihnachtsfeier (v.l.): Josef Karis, Mitglied im DSP-Landesvorstand und Landtagskandidat, Michael Möller, Bundesvorsitzender, Philipp Creon, Landtagskandidat am Niederhein, Sascha Sharma, MMA-Kämpfer und DSP-Generalsekretär Baden- Württemberg, Siegfried Lucas (Geschäftsstelle Düsseldorf) und Daniel Romic, Landesvorsitzender Bayern.

Foto: Retzlaff

Dies gab am Sonntag der Bundesvorsitzende Michael Möller im Rahmen einer gemeinsamen Weihnachtsfeier der beiden politischen Organisationen im Restaurant des Reitstalls Bierewitz bekannt.

DSP-Spitzen aus den verschiedenen Landesverbänden waren nach Kaarst gekommen, um eine Zusammenarbeit mit der FWG zu signalisieren. Bereits in den vergangenen Wochen waren Sportpartei'ler in der Kaarster Innenstadt mit Flyern unterwegs, um Karis' Aktion gegen die Erhöhung der Grundsteuer B zu unterstützen (wir berichteten). Jetzt fahren die beiden FWG-Chefs offiziell zweigleisig — rechtlich gesehen laut Karis kein Problem: "Die FWG ist keine Partei, sondern ein Verein." Er und sein Kollege Rütten wollen sich weiter für Kaarst als Freie Wähler einsetzen, auf Landesebene wollen sie die Sportpartei vertreten.

"Der Sport muss mehr gefördert werden", so Möllers Forderung — sowohl für Spitzensportler als auch für Breitensportvereine sollen mehr Gelder fließen. Und es gebe noch zahlreiche weitere Aspekte zu verbessern, weiß Karis: "Zum Beispiel muss der Reitsportfreund für eine Reitstunde Mehrwertsteuer zahlen — sogar beim therapeutischen Reiten. Warum wird hier der Reitsport nicht wie bei anderen Sportarten geschehen von der Mehrwertsteuer freigestellt?" Auch wettert Karis gegen das langsame Verschwinden der Bolzplätze in Kaarst: "Es gibt immer mehr Kunstrasenplätze, die von Freizeitkickern nicht genutzt werden dürfen. Wir brauchen mehr Spielplätze für die vereinslosen Sportler. Sport fängt nicht erst im Verein an!" Das sieht auch Michael Möller so: "Wir müssen schon in den Grundschulen auf bessere Sportförderung setzen."

Die im Oktober 2015 in Düsseldorf gegründete Deutsche Sportpartei wird von immer mehr Spitzensportlern unterstützt. Der Boxer Leon Bauer (18), frischgebackener Juniorenweltmeister, hat noch im Boxring für die DSP geworben und die wichtige Rolle des Sport in Sachen Integration betont. Weitere DSP-Mitglieder sind Hannah Rauch (Europameisterin Brasilian Jiujitsu), Andreas Sidon (Profiboxer) und Simon Teichmann (bekannter Personal Trainer). Philipp Creon, professioneller Mixed Martial Arts-Kämpfer, hat den Posten des Generalsekretärs des DSP-Landesverbandes Baden-Württemberg übernommen. Man merkt: Die DSP schafft es, viele junge Menschen für ein Engagement in der Politik zu begeistern. Ein Argument, das auch Josef Karis zum Mitmachen bewegt hat — aber es gibt einen weiteren Aspekt: "Wir müssen Protestwählern ein Forum bieten und so verhindern, dass die Braunen in den Landtag einziehen. Wenn wir bei der Wahl im Mai 2017 4,9 Prozent haben und die AfD ebenfalls, dann haben wir doch gewonnen", schmunzelt Karis. Und was passiert, wenn der Kaarster tatsächlich den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde schafft? "Dann wäre die nächste Etappe der Bundestag — vielleicht mit Josef Karis", gibt sich Möller optimistisch.

Rolf Retzlaff

(Kurier-Verlag)
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