Goldener Bauhelm für Baumeister

Neuss · Sein Name ist Programm: Baumeister. Drei Jahrzehnte lang war Michael Baumeister auf den Baustellen des Rhein-Kreises Neuss unterwegs. Jetzt geht der langjährige Leiter des Amtes für Gebäudewirtschaft in Ruhestand.

 Zum Abschied gab es einen „goldenen Bauhelm“ für den langjährigen Bauamtsleiter Michael Baumeister.

Zum Abschied gab es einen „goldenen Bauhelm“ für den langjährigen Bauamtsleiter Michael Baumeister.

Foto: Foto: A. Baum/Rhein-Kreis Neuss

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke würdigte die Verdienste Baumeisters und überreichte ihm zum Abschied einen „goldenen Bauhelm“: „Sie haben Kreisgeschichte mitgeschrieben, die von Ihnen geplanten Gebäude werden noch für viele Generationen sichtbar sein.“

Zu den großen Baustellen gehörten in den letzten Jahrzehnten der Neubau des Grevenbroicher Kreishauses und die Umnutzung des ehemaligen Horten-Gebäudes in Neuss ebenso wie das neue Sportinternat in Knechtsteden und das Fachärztezentrum am Grevenbroicher Krankenhaus. Insgesamt mehr als 50 umfangreiche Bauprojekte betreute Michael Baumeister gemeinsam mit seinem Team in den Verwaltungsgebäuden, in den Schulen des Kreises, in den Senioren- und Krankenhäusern, in den Kulturzentren in Sinsteden und Zons sowie auf Schloss Dyck. Laufende Projekte wie den Archiv-Neubau in Zons, die Küche am Dormagener Krankenhaus und die Restaurierung der Reitbahn auf Schloss Dyck übergibt der Amtsleiter jetzt an seine Nachfolgerin Ines Manolias aus Neuss.

Was waren für ihn die Highlights? „Es ist schwierig, ein bestimmtes Projekt hervorzuheben“, sagt Baumeister. „Für mich gibt es Herausforderungen auf jeder Baustelle, ganz gleich ob es eine Schultoilette, eine Krankenhaus-Kantine oder die Restaurierung eines Deckengemäldes auf Schloss Dyck ist. Eins der gelungensten Projekte ist für mich jedoch die Joseph-Beuys-Schule in ihrer Gesamtheit, von der Konzeption über die Architektur, die Freianlagen bis hin zur Akzeptanz.“

Positiv für den Amtsleiter: Der Rhein-Kreis Neuss ist der einzige Kreis in NRW, der selbst plant und baut. „Während andere Kreise ihre Projekte komplett an externe Architekten vergeben, wird bei uns die gesamte Architekten-Leistung abgedeckt – von der Entwurfs- und Ausführungsplanung über die Ausschreibung und die Vergabe bis hin zur Koordination der Bauarbeiten“, so der künftige Ruheständler. Zwar werden für bestimmte Aufgaben auch externe Experten hinzu gezogen, doch einen Großteil der Arbeit erledigen die Architekten, Bauingenieure und Bauzeichner in der Gebäudewirtschaft in Grevenbroich selbst.

Bis heute hat Michael Baumeister es nicht bereut, dass er nach der Mitwirkung an seinem ersten Projekt, dem Bau der Nordhalle im Kreiskulturzentrum Zons, in eine Festanstellung beim Kreis wechselte. 1997 wurde er von seiner Position als technischer Sachbearbeiter zum Nachfolger von Alexander Stenersen und damit zum Amtsleiter befördert.

Langeweile wird der 65-Jährige im Ruhestand nicht haben; schließlich plant er unter anderem eine längere Reise gemeinsam mit seiner Frau Waltraud. „Nach dem Studium sind wir anderthalb Jahre mit einem VW-Bus um die Welt gereist“, erzählt Michael Baumeister, der heute im Kreis Heinsberg lebt. „Ganz so lange werden wir jetzt wohl nicht unterwegs sein, aber vielleicht fahren wir für ein halbes Jahr in die USA oder nach Südamerika.“ Er freut sich vor allem darauf, in Zukunft mehr Zeit für seine große Familie zu haben.

(Kurier-Verlag)
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