Neusser gedenken der Holocaust-Opfer: „Jeder Mensch hat einen Namen“

Neuss · Die Jüdische Gemeinde ist Teil des Gemeinwesens, mit der Eröffnung der Synagoge im vergangenen Jahr hat das jüdische Leben in Neuss endlich wieder ein gebührendes Zentrum erhalten. Da passt es gut, dass in der kommenden Woche der weltweite Holocaust-Gedenktag – Jom Hashoa – in Neuss wieder in Präsenz begangen werden kann.

 Bert Römgens, Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf/Neuss, engagiert sich seit vielen Jahren dafür, das jüdische Leben in Neuss sichtbar zu machen. Am kommenden Donnerstag – dem Holocaust-Gedenktag – wird er die Namenslesung vor dem Rathaus mitgestalten.

Bert Römgens, Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf/Neuss, engagiert sich seit vielen Jahren dafür, das jüdische Leben in Neuss sichtbar zu machen. Am kommenden Donnerstag – dem Holocaust-Gedenktag – wird er die Namenslesung vor dem Rathaus mitgestalten.

Foto: Jüdische Gemeinde

Die Eröffnung des Jüdischen Alexander-Bederov-Gemeindezentrums in der Nordstadt war ein Meilenstein in der Neusser Stadtgeschichte: Im Zentrum des Gebäudes befindet sich die neue Synagoge – die erste in der Quirinusstadt, seitdem Neusser und Düsseldorfer SA-Männer am 9. November 1938 die Synagoge an der Promenadenstraße verwüstet und in Brand gesteckt hatten. Jetzt wird das Gemeindezentrum immer mehr mit Leben gefüllt.

Aber nicht nur hier wird das jüdische Leben in Neuss sichtbar gemacht: An zentraler Stelle in der Innenstadt – vor dem Rathaus – werden am Donnerstag, 28. April, 16 Uhr, Menschen zum Gedenken zusammenfinden. Der Holocaust-Gedenktag wird von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf/Neuss und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Neuss ausgerichtet. Alle Bürger sind herzlich eingeladen: Es werden alle Namen derjenigen Juden verlesen, die während der Nazizeit aus Neuss deportiert und ermordet wurden. „Mit dieser öffentlichen Namenslesung möchten wir dieser Menschen gedenken und an ihr schreckliches Schicksal erinnern“, erklärt Bert Römgens, Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf/Neuss, denn – so betont er – „jeder Mensch hat einen Namen“.

Bert Römgens sowie der Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Bürgermeister Reiner Breuer und Vertreter aus der Politik werden die Namen verlesen. Außerdem werden sich Schüler aus verschiedenen Neusser Gymnasien an dem Gedenktag beteiligen.

( ​ Rolf Retzlaff ​)
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