+++Was passiert, wenn die Hürde nicht erreicht wird+++CDU kämpft+++ Schnelles Internet für den Neusser Süden: Uedesheim droht eine Schlappe

Ness/Uedesheim · Endspurt für das schnelle Internet: Am 14. März entscheidet sich in mehreren südlichen Stadtteilen, ob genug Bürger einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser abgeschlossen haben. Erst wenn die Hürde von 40 Prozent erreicht wird, steht einem Ausbau und damit dem schnellen Internet nichts mehr im Wege.

 Dass das Internet unsere Zukunft ist, dürfte inzwischen jedem bekannt sein. Die Vertragsabschlüsse für schnelleres Netz laufen in Uedesheim dennoch schleppend.

Dass das Internet unsere Zukunft ist, dürfte inzwischen jedem bekannt sein. Die Vertragsabschlüsse für schnelleres Netz laufen in Uedesheim dennoch schleppend.

Foto: Foto: Rainer Sturm/pixelio.de

In Uedesheim sieht es derzeit nicht gut aus: Gerade mal 21 Prozent der Haushalte haben den Schritt gewagt. Was passiert, wenn die Marke nicht erreicht wird?

"Der Supergau wäre, dass die Verträge gar nicht erst zustande kommen und der lang ersehnte Ausbau nicht vollzogen werden kann", warnt Stadtverordneter Stefan Crefeld (CDU). Er kämpft seit Jahren für eine bessere Internetverbindung in Uedesheim. "Die Versorgung ist hier teilweise gruselig", so der Bezirksausschussvorsitzende. Bereits im Jahr 2013 preschten die Uedesheimer Lokalpolitiker fraktionsübergreifend vor, um für eine schnellere Internetverbindung zu sorgen. "Ich kenne Menschen, die aufgrund dieses Problems nicht nach Uedesheim ziehen", weiß Crefeld. Jetzt ist die Chance zum Greifen nah.

"Wenn die 40-Prozent-Hürde erreicht wird, kümmert sich die Deutsche Glasfaser um den Ausbau. Die Kunden zahlen eine moderate Monatsgebühr", erklärt der Uedesheimer. Bis es dazu kommt, muss allerdings noch viel passieren. Gerade die Hälfte der geforderten Vertragsabschlüsse wurden bisher erreicht. Warum läuft es in Uedesheim so schleppend?

"Das ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Ich kenne einige ältere Menschen, die keinen Computer besitzen und auch kein Interesse daran haben. Die brauchen so einen Vertrag natürlich nicht. Auf der anderen Seite gibt es Senioren, die sehr wohl im Netz unterwegs sind und den vorläufigen Vertrag bereits in der Tasche haben", erklärt der Stadtverordnete. Vielmehr sorgen sich einige Anwohner um ihre Häuser. "Wir haben gerade renoviert und isoliert. Was wenn der Keller nach dem Ausbau unter Wasser steht?" — solche Fragen bekommt Crefeld tagtäglich zu hören. "Ich kann nur sagen, dass die Deutsche Glasfaser das professionell über die Bühne bringt und für dieses unwahrscheinliche Szenario die Haftung übernehmen würde", beschwichtigt der Stadtverordnete.

Dennoch: Dass die 40-Prozent-Hürde in weniger als einer Woche erreicht wird, bleibt unwahrscheinlich. Grund genug für die Uedesheimer Lokalpolitiker einzugreifen. Im Bezirksausschuss wurden drei Anträgen von Crefeld zugestimmt. So soll die Verwaltung prüfen, ob sich der Stichtag am 14. März nach hinten verlegen lässt. Weiterhin soll das kommende Neubaugebiet nach Möglichkeit in die Entscheidung für den Internetausbau berücksichtigt werden. "Wir hoffen, dass viele Uedesheimer herziehen. Das wären potenzielle Kunden für die Deutsche Glasfaser", erklärt Crefeld. Das gleiche gilt auch für Schulen und andere öffentliche Gebäude.

Ob diese Maßnahmen greifen, ist nicht abzusehen. Es bleibt also spannend in und um Uedesheim.

(Kurier-Verlag)
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