Sie holten die meisten Stimmen: Die Altstadtknäller sind unsere Schönsten

Neuss · Was war das für ein spannendes Rennen. Nur 70 Stimmen trennen Platz eins von Platz zwei. Im Herzschlagfinale konnten sie sich aber letztendlich durchsetzen: Die Altstadtknäller sind verdient unsere Schönsten.

 Preisübergabe: 50 Liter Schützenbräu gab es für die Altstadtknäller. Auch die Züge „Mer maake mät“ und „Die Stifte“ freuten sich über jeweils zehn und fünf Liter der schäumenden Erfrischung. Simon Kohler hat’s ermöglicht.

Preisübergabe: 50 Liter Schützenbräu gab es für die Altstadtknäller. Auch die Züge „Mer maake mät“ und „Die Stifte“ freuten sich über jeweils zehn und fünf Liter der schäumenden Erfrischung. Simon Kohler hat’s ermöglicht.

Foto: Foto: Violetta Buciak

Und wer mit den sympathischen Männern ins Gespräch kommt, weiß: Diese Kerle sind nicht nur von außen, sondern auch von innen schön!

Vor über 60 Jahren haben sich einige Männer zusammengetan, um "för de Freud" für die Vaterstadt Neuss zu marschieren — die Altstadtknäller waren geboren. Der Zugname signalisiert auch dem Nichtfachmann, dass die Gründer etwas mit dem Fußball zu tun haben mussten. Die Schützen, die damals im Lokal des VFR 06 Neuss, bei "Paars Marie" zusammengekommen waren, gaben der neuen Gemeinschaft des schwarz-weißen Korps nicht umsonst den auffälligen Namen.

Schließlich waren die Männer der ersten Stunde (Josef Funkel, Peter Bongartz, Ludwig Weyerstrass) Bekanntheiten im lokalen Fußball und wecken Erinnerungen an die Glanzzeiten des VFR 06 Neuss. Aber Josef Tilmes, der von 1948 bis 1953 als erster Zugführer fungierte, war in den Nachkriegsjahren beim Nachfolgeverein der "Freunde", eben dem VFR, aktiv. Von den Aktiven der Gründerzeit bleiben die Namen von Karl Heinz Beek, Theo Gußdorf, Josef Stahl, Matthias Hellingrath, Willi Speetgens und Hans De West in guter Erinnerung. Stolz sind die Altstadtknäller zurecht auf nur fünf Zugführer in über 60 Jahren, nämlich Josef Tilmes, Josef Funkel, Helmut Klaus, Ernst Klaus und seit dem Jahr 2010 Leo Joepen. Dem Oberleutnant zur Seite stehen Torsten Esser als Leutnant und Udo Hartenfels als Feldwebel.

Nicht zu vergessen sind die "Knällerfrauen", die ihre Männer bei allen Zugaktivitäten unterstützen und gerne mitfeiern. Da sind über die Jahre einige enge Freundschaften entstanden. Auch außerhalb der Festtage treffen sich die "Knäller" — wie die Mitglieder des Zuges liebevoll genannt werden — im Versammlungsort, dem Restaurant Essenz, und tauschen sich bei Getränken über Neuigkeiten aus. Traditionell sind die Schützen in ihrem Zuglokal, der Gaststätte Gießkanne, zuhause. In diesem Jahr wird nicht nur das Schützenfest gefeiert, sondern sicher auch der Titel des schönsten Schützenzuges 2016 — den dürfte der Knällerchor zur späteren Stunde auch besingen. Es stecken eben mehrere Talente in dem vielseitigen Grenadierzug.

Da verwundert es auch nicht, dass das weitere Fortbestehen des Zuges gesichert ist. In den vergangenen zehn Jahren konnten kontinuierlich neue — und auch jüngere — Leute für die Altstadtknäller begeistert werden, so dass im Moment 18 aktive und rund 16 passive Mitglieder zu Buche stehen. Und der Titel "Schönster Schützenzug" dürfte sicherlich noch weitere Interessenten hervorbringen.

Die Ergebnisse auf einen Blick:

7.582 — davon 2.718 gültige Stimmen — (nur eine Stimme pro Gerät wurde gewertet) sind bei uns eingegangen. Ebenfalls aufs Treppchen haben es der Grenadierzug "Mer maake mät" und der Gildezug "Die Stifte" geschafft.
Die Platzierungen:
Platz 1: Altstadtknäller (26,53 %)
Platz 2: Mer maake mät (24,03 %)
Platz 3: Die Stifte (12,73 %)
Platz 4: Rheinbrüder (12,17 %)
Platz 5: Stubenhocker (8,72 %)
Platz 6: Gildeknaben (5,92%)
Platz 7: Brasselsäck (4,19 %)
Platz 8: Diana (2,94%)
Platz 9: Zugzwang (2,76 %).

(Kurier-Verlag)
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