Sommerhitze birgt Gefahren für Lebensmittel

Neuss/Kaarst · Seit Wochen schon ist es in Deutschland sommerlich warm und trocken. Tipps zum Umgang mit Lebensmitteln bei Hochsommerhitze gibt das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Rhein-Kreises Neuss.

 Dr. Frank Schäfer leitet beim Rhein-Kreis Neuss das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt.

Dr. Frank Schäfer leitet beim Rhein-Kreis Neuss das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt.

Foto: Rhein-Kreis Neuss

Damit kühlbedürftige Lebensmittel, die in einwandfreiem Zustand gekauft worden sind, bei sommerlichen Spitzentemperaturen die Gesundheit nicht doch gefährden können, sollten Verbraucher darauf achten, dass die Ware auf schnellstem Weg in ihren Kühlschrank gelangt — das gilt insbesondere für rohes Hack- oder Geflügelfleisch, für Eier und daraus weiterverarbeitete Lebensmittel wie Pudding, Cremes, Kuchen und Speiseeis, für Fleischerzeugnisse, Geflügel- und Feinkostsalate.

Für den Transport sollte am besten eine Kühltasche benutzt werden, und der Kühlschrank sollte so eingestellt sein, dass eine Innentemperatur von maximal +8 Grad Celsius gehalten wird. Die Gefriertruhe sollte eine Temperatur von -18 bis -20 Grad Celsius aufweisen.

Wie Amtsleiter Dr. Frank Schäfer erläutert, sind hochsommerliche Außentemperaturen ideale Vermehrungsbedingungen für krankmachende Keime. Bei über dreißig Grad verdoppelt sich die Zahl der meisten Bakterien schon innerhalb einer halben Stunde. "Durch die Hitzeeinwirkung beim Grillen, Kochen oder Braten sterben diese Keime zwar ab", weiß Dr. Schäfer, "es ist jedoch zu beachten, dass einige Bakterien vorher Gifte bilden können, die den Erhitzungsprozess überstehen."

Auch beim Grillen sollte deshalb beachtet werden, dass das Grillgut, Salate und auch Dressings und Saucen nicht länger als nötig außerhalb des Kühlschranks aufbewahrt werden.

Weitere Tipps des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes im Umgang mit leicht verderblichen Lebensmitteln bei großer Hitze:

— Lebensmittel, die Salmonellen enthalten können (Geflügel, Wild, Fisch, Eier, Krusten-, Schalen-, Weichtiere) getrennt von anderen Lebensmitteln und bei Temperaturen möglichst unter +8 Grad aufbewahren und getrennt zubereiten.
— Fleisch, Fisch und Eier immer gut erhitzen, die Temperatur im Inneren der Speisen sollte bei der Zubereitung mehr als 75 Grad betragen. Spiegeleier beidseitig braten.
— Speisen mit rohen Eiern, rohem Fleisch oder rohem Fisch vermeiden.
— Plastik- statt Holzbretter verwenden, da sie leichter zu reinigen sind. Für die Verarbeitung von Gemüse und Fleisch jeweils verschiedene Bretter verwenden.
— Geschirr und Geräte, die für Arbeiten mit rohen Lebensmitteln verwendet werden, nicht mit fertig zubereiteten Speisen in Berührung bringen und sofort heiß reinigen.
— Eierschalen und Verpackungsmaterial sofort zum Abfall geben. Abfälle in geschlossenen Behältern sammeln und außerhalb der Küche lagern.
— Gründliches Händewaschen mit Seife und warmen Wasser vor jeder Essenszubereitung und nach jeder Arbeit mit rohen Lebensmitteln.

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