Tolle Nachrichten zu Lenis Geburtstag: Stammzellenspenderin gefunden!

Neuss · Ich habe das tollste Geburtstagsgeschenk bekommen, das ich mir wünschen konnte", schreibt Leni Jorißen auf ihrer Facebookseite. Seit vier Jahren leidet die ehemalige Krankenschwester an Knochenmarkkrebs.

 Ein wahres Bild der Freundschaft: Daniela Zintl (links) und Silke Voigt (rechts) haben eine Typisierungsaktion für ihre Freundin Lenin Jorißen (mitte) ins Leben gerufen.

Ein wahres Bild der Freundschaft: Daniela Zintl (links) und Silke Voigt (rechts) haben eine Typisierungsaktion für ihre Freundin Lenin Jorißen (mitte) ins Leben gerufen.

Foto: Foto: Alina Gries

Am Montag — genau am Tag ihres 53. Geburtstags — wurde eine Spenderin gefunden.

Es waren drei Tage voller Höhen und Tiefen. Erst am Freitag erfuhr Jorißen, dass ihre Blutwerte schlechter geworden sind, eine Fremdzellspendentherapie dringend notwendig sei. Für Montag wurde sie dann in die Uniklinik Essen bestellt. "Das hat mich zunächst geärgert, da es ausgerechnet an meinem Geburtstag war und die Untersuchungen für zwei Tage angesetzt waren", lacht Jorinßen jetzt. Vor Ort gab es dann die erlösende Nachricht. Eine Spenderin ist gefunden. Zu ihrem Glück war auch noch eines der Untersuchungsgeräte ausgefallen und die Gieratherin konnte noch am frühen Nachmittag nach Hause fahren, um ihrer Familie die frohe Botschaft zu überbringen. Auch ihre beiden Freundinnen Silke Voigt und Danny Zintl - die ihr immer zur Seite standen - kamen gleich herbeigeeilt und stießen regelrechte Freudenschreie aus.

Mit Lorißen freut sich unter anderem das Team des Lukaskrankenhauses. Dort hat die Gieratherin rund 30 Jahre als Schwester in der Kinderklinik gearbeitet. Vor vier Jahren - als die zweifache Mutter die Schockdiagnose Knochenmarkkrebs erhielt - musste sie ihren Beruf aufgeben.

Es folgten zahlreichen Chemo-, Strahlentherapien und letztlich eine Eigenstammzelltherapie - dennoch hat sich der Krebs weiter verbreitet. Nur noch eine Fremdzellspendentherapie könnte das Leben der 53-Jährigen retten. Dafür wurden gleich mehrere Typisierungsaktionen auf die Beine gestellt. Erst vor wenigen Tagen haben sich mehr als 200 Kollegen des Lukaskrankenhauses als Knochenmarkspender registrieren lassen. Zuvor gab es eine große Typisierungsaktion in der Lindenschule in Gierath, bei der sich 392 Menschen haben registrieren lassen. "Vielleicht wurde dabei meine Spenderin gefunden?", schmunzelt die Krebspatientin.

Bereits am Donnerstag, 17. Mai, geht es in die Uniklinik Essen zur Stammzellentransplantation. Über ihre Spenderin weiß Jorißen nicht viel — nur dass sie aus Deutschland kommt und bereit ist, ihr mit diesem Eingriff das Leben zu retten. "Ich werde ihr einen Brief schreiben, um mich zu bedanken und um offen zu legen, wie ich mich fühle", sagt die 53-Jährige. Das Schreiben bleibt dabei anonym - das besagen die Regeln. Erst in zwei Jahren gibt es die Möglichkeit, sich persönlich kennen zu lernen.

Aktuell fühlt sich Jorißen gut. Dass sich ihre Blutwerte zuletzt verschlechtert haben, sei ihr gar nicht aufgefallen. Viele Untersuchungen seien nötig. Aber die Gieratherin geht diesen Weg voller Zuversicht an.

Die kommenden Tage werden spannend für die tapfere Krebspatientin. Nicht nur die ehemaligen Kollegen aus dem Lukaskrankenhaus drücken die Daumen, damit Jorißen schnell wieder auf die Beine kommt.

(Kurier-Verlag)
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