Auf dem Nürburgring mit sehr viel Gefühl zum Durchbruch Lars Peucker startet durch bei „Rundstrecken-Challenge“

Neuss · Lars Peucker (20) kam schon im Steppke-Alter von sechs, sieben Jahren zum Motorsport. Damals sauste er schon im Kart über die Bahn, die durch Michael Schumacher berühmt wurde.

 Vater, Sohn und BMW: Lars Peucker aus Grevenbroich hat sich seit über zwölf Jahren dem Rennsport verschrieben.

Vater, Sohn und BMW: Lars Peucker aus Grevenbroich hat sich seit über zwölf Jahren dem Rennsport verschrieben.

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„Infiziert“ wurde er dabei von seinem Vater Heinz Willi Peucker, der seit 35 Jahren dem „Rallye Club Neuss“ angehört, mittlerweile dort auch im Vorstand sitzt. „Ich habe ihn zu den Veranstaltungen mitgenommen. Und irgendwann war er dann auch infiziert“, erzählt der Vater stolz.

Auf dem Nürburgring mit sehr viel Gefühl zum Durchbruch Lars Peucker startet durch bei „Rundstrecken-Challenge“
Foto: -gpm. (1 / Peucker (1)

Nach den Karts ging es dann „auf was Größeres“: Lars Peucker nahm an der „Rotax Max Challange“ teil und mit 15 Jahren stieg er in den eigentlichen Automobilsport um. Seit diesem Jahr fährt er bei der „RCN – Rundstrecken Challenge Nürburgring“.

Und das – wie berichtet – mit Erfolg. Mit seinem BMW E36, 318is konnte er gleich beim ersten Rennen ständig seine Rundenzeiten verbessern. Im Rennen werden sowohl Sprintrunden, als auch Bestätigungsrunden, die das Erreichen einer genauen Zeitvorgabe mit engen Toleranzen erfordern in einem Punktesystem gewertet.

Mit anderen Worten: Die Zeit aus der ersten Runde muss vier Runden später möglichst punktgenau wieder gefahren werden. Jede Sekunde schneller oder langsamer bringt Strafpunkte ein. Das braucht keinen Bleifuß sondern viel, sehr viel Gefühl. Nicht zuletzt, weil sich die Wetter- und Streckenbedingungen während des Rennens ändern können.

In einem spannenden Rennen über insgesamt 15 Runden, konnte erst in der letzten Runde der Sieg in seiner Klasse erkämpft werden.

Doch die Rennen sind nur ein Teil dieses Sports. Der andere, nicht minder wichtige, aber meiste zeitraubendere Teil ist die Schrauberei am Wagen. Dem Industriemechaniker in Diensten der „Hydro“ (Abitur machte er an der Käthe-Kolwitz-Gesamtschule) liegt dabei der Umgang mit seinen Werkzeugen.

Allerdings ist das Hobby „schon sehr teuer“, gibt Lars Peucker zu. Und Vater Heinz Willi ergänzt: „Er steckt im Moment sein ganzes Geld hinein. Wenn was fehlt, tun wir den Rest dazu. Das kann man natürlich nicht lange durchhalten.“ Beide hoffen angesichts der aktuellen Erfolge zunächst einmal Sponsoren zu finden; später müsste natürlich die Anbindung an einen Rennstall erfolgen.

So lange wird in einer Halle in Korschenbroich dafür gebastelt, damit der BMW bei den weiteren Rennen in Höchstform ist. Genauso wie der Golf, mit

dem Peucker bei Slalom-Rennen unterwegs ist. Dann sitzt

der Papa übrigens mit im Auto. „Ich habe mit meinem Sohn wieder angefangen“, lacht er.

Nebenbei kümmert er sich beim ADAC Nordrhein um die jungen Fahrer. „Die Jugendlichen, der Nachwuchs geht da durch unsere Hände“, so Heinz Willi Peucker.

Für Sohn Lars ist Trainieren für die RCN übrigens kaum möglich: Trainingsfahrten auf dem Ring kosten. Und das nicht nur Gebühren: Der Aufwand für die Maschine ist genauso hoch wie bei einem Rennen. „Da ist schon ein bisschen Talent gefordert“, lächelt der 20-Jährige durchaus selbstbewusst.

-gpm.

(Kurier-Verlag)
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