Erst zerhackt, dann gestohlen: Der Heiland hat es nicht leicht in Allerheiligen Schon wieder Vandalen am Wegekreuz

Allerheiligen/Kuckhof · Fassungslos stehen die Schützen der St.-Peter-Schützenbruderschaft 1908 Allerheiligen vor dem Wegekreuz am Kuckhof. Wo erst vor einem Dreivierteljahr die zerhackte Jesus-Figur ersetzt wurde, klafft jetzt gähnende Leere...

 Von links: Karl Heinz Wollenhaupt, Hermann Loosen und Paul Josef Schmitz sind fassungslos: Schon wieder fiel die Jesus-Figur am Kuckhof Vandalen zum Opfer.

Von links: Karl Heinz Wollenhaupt, Hermann Loosen und Paul Josef Schmitz sind fassungslos: Schon wieder fiel die Jesus-Figur am Kuckhof Vandalen zum Opfer.

Foto: Hanna Loll

Irgendwann zwischen Donnerstagabend und Freitagmorgen muss es passiert sein: Dreiste Diebe stahlen die Jesus-Figur, die am Wegekreuz des Kuckhofes hing. Noch kein Jahr hing die Figur — im vergangenen Juni wurde ihr Vorgänger von Jugendlichen brutal mit der Axt zerhackt (nachzulesen unter http://www.stadt-kurier.de/neuss/anschlag-auf-katze-und-christus-aid-1.6047078). Gemeinsam mit dem Stadt-Kurier machte sich die Bruderschaft, die sich um das Wegekreuz kümmert, auf die Suche nach einer neuen Christus-Figur und aus dem gesamten Kreisgebiet meldeten sich Vereine, Unternehmer und Privatpersonen, die helfen wollten. Die neue Jesusfigur für das Wegekreuz stammte schließlich aus dem privaten Fundus von Hermann Loosen von der Bodendenkmalpflege der Stadt Neuss (wir berichteten: http://www.stadt-kurier.de/neuss/ersatz-fuer-zerhackte-jesus-figur-aid-1.6121972). An Schützenfest-Sonntag im August wurde es gesegnet und schließlich montiert.

 Diese Jesus-Figur wurde vom Wegekreuz gestohlen.

Diese Jesus-Figur wurde vom Wegekreuz gestohlen.

Foto: Hanna Loll

Der Segen scheint die Figur nicht vor Schaden bewahren zu können. "Ich bin sprachlos", erklärt Karl Heinz Wollenhaupt, erster Brudermeister, matt. Die Jesus-Figur ist verschwunden, nur ein kleiner, hölzerner Arm ist am Tatort zurückgeblieben. Die Polizei habe er bereits informiert, mache sich aber nicht viele Hoffnungen. Auch Loosen weiß nicht weiter, er meint: "Das ist völlig kulturlos! Ganz gleich, ob man nun Christ ist oder nicht — so etwas macht man einfach nicht. Wenn ich in den Nachrichten von zerstörten Tempeln erfahre, stehen mir die Tränen in den Augen..." Nun muss sich die Bruderschaft also erneut auf die Suche nach einer Christus-Figur für das Wegekreuz machen, von dem nicht einmal die Dorfältesten wissen, wie lange es schon dort steht. "Und das nächste ist am besten gusseisern", meint Schütze Paul Josef Schmitz nur halb im Scherz, "wenn es aus Metall ist, geht es vielleicht nicht mehr so leicht und unbemerkt kaputt. Und wir müssen das ja nicht zur Tradition werden lassen..."

 Nur noch ein Arm ist von der Figur übrig geblieben.

Nur noch ein Arm ist von der Figur übrig geblieben.

Foto: Hanna Loll

Wer also eine stabile, metallene Jesus-Figur hat, die sich als Ersatz für das Wegekreuz eignet und die er den Allerheiligener Schützen zur Verfügung stellen würde, kann sich gern per Mail bei der Bruderschaft melden: 1.brudermeister@schuetzenbruderschaft-allerheiligen.de.

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