Ehrenamtliches Engagement in Neuss „Neuss packt an!“: Wie Neusser Bürger obdachlosen Menschen helfen

Neuss · Es sind Initiativen von Bürgern wie „Neuss packt an!“, die deutlich machen, dass in der Quirinusstadt auch an diejenigen gedacht wird, die den Anschluss an unsere Gesellschaft verloren haben, die auf der Straße leben, unter Hunger und Kälte leiden. Und es sind Menschen wie Oliver Lebioda, die den Obdachlosen eine ganz besondere Freude machen. Aber es können alle Neusser Bürger helfen.

Engagement für die Obdachlosen: Marina Pereira und Jessica Müller-Seidel (v.l.) vom Verein „Neuss packt an“ an der liebevoll gedeckten Tafel vor dem Rathaus.

Engagement für die Obdachlosen: Marina Pereira und Jessica Müller-Seidel (v.l.) vom Verein „Neuss packt an“ an der liebevoll gedeckten Tafel vor dem Rathaus.

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

Ein ungewöhnliches Bild präsentierte sich den Citybesuchern: In den Arkaden vor dem Rathaus war eine lange, festlich gedeckte Tafel aufgebaut. Platz für rund 50 Wohnungslose, die hier vom Nordstadt-Gastronom Oliver Lebioda ein leckeres Gänseessen spendiert bekamen, natürlich samt Klößen und Rotkohl. An der Essensausgabe stand das Neusser Prinzenpaar Sebastian Coenen und Kira Tinnefeld. „Manche können ihr Glück kaum fassen, dass sie an einer so schönen Tafel Gans serviert bekommen“, ist die Novesia sichtlich gerührt, ebenso wie ihr Prinz: „Die Leute sind sehr dankbar!“

Oliver Lebioda gehört zu denjenigen, die „Neuss packt an!“ des Öfteren unterstützen, ebenso wie zum Beispiel der Drusushof oder Ars Cenandi Catering. Der Zusammenschluss engagierter Bürger trägt den Zusatz „Warm durch die Nacht“ im Namen, „und so gibt es bei jeder Spendenausgabe eine warme Mahlzeit“, erklärt Marina Pereira von „Neuss packt an!“. Bis November fand die Spendenausgabe einmal im Monat statt, seit November dürfen sich die Obdachlosen jeden zweiten und vierten Freitag im Monat über Spenden wie Herrenkleidung, Schlafsäcke, Lebensmittel, Süßigkeiten oder Hygieneartikel erfreuen. „An den Spendenausgaben besuchen uns zurzeit rund 30 bis 40 Menschen, aber es werden zusehends mehr“, weiß Marina Pereira. Da ist sie froh, dass immer wieder Bürger Sachspenden bereitstellen. Es sind auch die kleinen Gesten, die zählen. Wie zum Beispiel die Kinder der dritten und vierten Klasse der Görres-Schule, die selbst gebackene Kekse an die Wohnungslosen verteilten. Oder die Kinder der Geschwister-Scholl-Schule aus Derikum, die ihre St.-Martins-Ausbeute sowie Konserven und Hygieneartikel zur Spendenausgabe gebracht hatten.

Wer für die Wohnungslosen spenden möchte, erhält weitere Infos unter www.neuss-packt-an.de und auf Facebook (nach „Neuss packt an!“ suchen). Hier finden Sie auch eine Spenden-Wunschliste: vom Campingkocher bis zu Socken und Zahnpasta. Rolf Retzlaff

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