1. Neuss

Aufmerksame Bankangestellte verhindern Enkeltrickbetrug

Aufmerksame Bankangestellte verhindern Enkeltrickbetrug

Eine 89-jährige Neusserin erhielt am Mittwoch, gegen 9.30 Uhr, einen Telefonanruf. Die weibliche Stimme gab sich als ihre Enkelin aus. Sie schilderte eine finanzielle Notlage und gab vor, möglichst schnell 17.000 Euro zu benötigen.

Als die gutgläubige Seniorin bei ihrer Bank den entsprechenden Betrag abheben wollte, wurden die Mitarbeiter am Schalter hellhörig und informierten die Polizei. Diese beherzte Maßnahme bewahrte die Kundin vor einem erheblichen Verlust. Die Polizei versuchte die Enkeltricktäter in eine Falle zu locken, doch diese hatten ihrerseits Verdacht geschöpft und ihr Vorhaben offensichtlich abgebrochen.

Mit den Worten "Rate mal, wer hier spricht" oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren und allein lebenden Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Computerkauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt.

Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht mehr zu Fuß bewältigen kann. Auf diese Weise haben Enkeltrick-Betrüger in der Vergangenheit bereits Beträge im fünfstelligen Eurobereich erbeutet.

Tipps Ihrer Polizei gegen den Enkeltrick: Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt. Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert. Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die jeweilige Person unter der bisher bekannten und benutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen. Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen. Informieren Sie sofort die Polizei über den Notruf 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt. Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige.