Aufführungen im Marie-Curie-Gymnasium und im Rheinischen Landestheater MCG-Theatergruppe widmet sich einem brisanten Thema: Wie sich Schulstress auf die Schüler auswirken kann

Neuss · „Unsere Geschichte ist eine der Geschichten, die erzählt werden muss, um irgendwann vielleicht nicht mehr erzählt werden zu müssen!“ Die am Marie-Curie-Gymnasium in der Nordstadt beheimatete Theatergruppe „poco*mania“ entführt die Zuschauer in ihrem aktuellen Stück in „Hochdruckgebiete“ und widmet sich damit einem brisanten Thema: dem Schulstress, dem laut aktueller Studien immer mehr Schüler ausgesetzt sind. Jetzt folgen Aufführungen im MCG und im Rheinischen Landestheater.

  Eine Spielszene aus dem Stück „Hochdruckgebiete“.

Eine Spielszene aus dem Stück „Hochdruckgebiete“.

Foto: Klaus Stimpel

Axel Mertens gründete 2002 die Schultheatergruppe „poco*mania“ als Verein (damals noch an der Gesamtschule Grevenbroich), seit 2019 ist er als Lehrer für Theater am Marie-Curie-Gymnasium tätig. „Unser theaterpädagogischer Ansatz ist der eines erfahrungsbezogenen Theaters“, erklärt Mertens. Die Schauspieler – aktuell Schüler aus den Klassen 5 bis 10 – bringen ihre eigene Erfahrungswelt in die Stücke ein. Dabei macht Julia aus der 10. Klasse deutlich, „dass wir nur Sachen darstellen, die uns nicht persönlich belasten und betreffen“. Zu intim wäre sonst das Bühnengeschehen. Aber dennoch können die jungen Schauspieler nachvollziehen, wie es „ihren Figuren“ auf der Bühne geht. Alice (Klasse 8): „Wir alle haben Schulstress schon in irgendeiner Weise erlebt.“ Und Charlotta (5. Klasse) führt aus: „Wir erzählen, wie Schulstress enden kann. Bei uns hat noch keiner einen Burnout erlebt.“ Trotzdem bescheinigt Mertens seinen Schauspielern eine „starke künstlerische Leistung“, die über das Niveau eines „normalen“ Schülertheaters hinaus gehe. Dies beweisen auch Auftritte nicht nur in der Schulaula, sondern auch in Theaterhäusern. So war die MCG-Truppe in der vergangenen Woche zu Gast beim Landes-Schultheater-Treffens in Düsseldorf. Und es folgen weitere Auftritte, bei denen sich die jungen Schauspieler über reichlich Zuschauer freuen würden: am Freitag, 24. Mai, und Freitag, 28. Juni, jeweils 19 Uhr in der Aula des Marie-Curie-Gymnasiums an der Jostenallee 49-51 (Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 3 Euro, Karten an der Abendkasse) sowie am Freitag, 7. Juni, 19.30 Uhr, im Rahmen des „YourStage!“-Festivals auf der Studiobühne des Rheinischen Landestheaters an der Oberstraße (Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 4 Euro, Tickets an der Theaterkasse, Tel. 02131/26 99 33 sowie an der Abendkasse).

Axel Mertens leitet den Verein „poco*mania“.

Axel Mertens leitet den Verein „poco*mania“.

Foto: Klaus Stimpel

Die jungen Schauspieler des „poco*mania“-Theaters wollen den vom Schulstress betroffenen Kindern und Jugendlichen eine Stimme geben, wollen auf das Problem aufmerksam machen. Dazu gehören auch die Gespräche mit den Zuschauern, die unter dem Motto „Nachgefragt!“ jeweils nach den Aufführungen stattfinden. Julia bringt es auf den Punkt: „Schulstress ist ein wichtiges Thema, das die Erwachsenen nicht immer vor Augen haben; wir wollen ihnen zeigen, wie sehr Schulstress belasten kann.“