Warnbaken aufgestellt: Brücke modert weiter vor sich hin Zustand schon vor einem Jahr bemängelt – nichts passiert

Büttgen · Ein trauriger "Geburtstag": Vor genau einem Jahr berichtete der Kaarster Extra-Tipp über den maroden Zustand der über die Michaelstraße führenden Fußgänger- und Radfahrerbrücke. Bisher ist nichts passiert — und vor wenigen Tagen wurden Betonkübel samt Warnbake auf beiden Seiten des Übergangs aufgestellt.

 Die an der S-Bahn in Büttgen über die Michaelstraße führende Fußgänger- und Radfahrerbrücke ist in einem schlechtem Zustand. Die Stadt verspricht Besserung.

Die an der S-Bahn in Büttgen über die Michaelstraße führende Fußgänger- und Radfahrerbrücke ist in einem schlechtem Zustand. Die Stadt verspricht Besserung.

Foto: Rolf Retzlaff

"Das grenzt schon an Hohn und Zynismus, diese Baken aufzustellen anstatt etwas zu unternehmen", ärgert sich der Bürger Raymund Bialkowski. Er war lange Jahre Zentrums-Ratsmitglied in Kaarst und unterstützt jetzt die Freie Wählergemeinschaft. Schon vor einem Jahr wollte er mit seiner Beschwerde den Stein ins Rollen bringen — doch der rollte nicht weit... "Getan hat sich bisher nichts", so Bialkowski, "der Zustand der Brücke hat sich verschlimmert, eine Gefahr für die Bürger, besonders für Kinder, wenn sie stürzen und sich an Holzsplittern verletzen sollten." Offenbar habe die Stadt erkannt, dass hier dringender Handlungsbedarf herrsche, "sonst hätten sie die Baken nicht aufgestellt." Die Verwaltung hatte bereits im vergangenen Jahr erkannt, dass gehandelt werden müsse, sie habe Haushaltsmittel für die Sanierung des Oberbaus der Brücke angemeldet, die aber noch von der Politik abgesegnet werden müssten, hieß es damals aus dem Rathaus. Das sei jetzt mit der Verabschiedung des städtischen Haushalts geschehen, weiß Stadtsprecher Peter Böttner: "Noch in diesem Jahr soll die Brücke ausgebessert werden", verspricht er. Die Baken seien aufgrund von Sicherheitsbedenken aufgestellt worden, um zu verhindern, dass schwere Fahrzeuge über die Brücke fahren. "Das dürfen sie eigentlich sowieso nicht, aber es kommt schon mal vor, dass zum Beispiel Baustellen-Fahrzeuge diese Abkürzung nutzen", so Böttner.

Raymund Bialkowski bleibt weiter skeptisch und hofft, dass diese Nachricht nicht unter die Rubrik "Verwaltungsleier" falle. Er sieht weiterhin dringenden Handlungsbedarf — nicht erst in einigen Monaten: "Hält die Brücke, beziehungsweise halten die maroden Holzbohlen auch, wenn Hunderte, wenn nicht Tausende zum großen Tour-Ereignis zum Rathausplatz in Büttgen eilen?"

Rolf Retzlaff

(Kurier-Verlag)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort