Schützenkönig Marc I. Hillen im Interview „Uns ist wichtig, dass jeder Neusser Bürger mit Schützenfest feiern kann!“

Neuss · Sie haben die Krönung hinter sich, hatten ihren ersten Auftritt beim Appeltatefest in Selikum: Marc I. und Jutta Hillen sind das neue Schützenkönigspaar der Stadt Neuss. Doch wie tickt Seine Majestät?

 Schützenkönig Marc I. Hillen und seine Königin Jutta Hillen beim Krönungsabend.

Schützenkönig Marc I. Hillen und seine Königin Jutta Hillen beim Krönungsabend.

Foto: Miszczak Medienkonzepte

Sie haben die Krönung hinter sich, hatten ihren ersten Auftritt beim Appeltatefest in Selikum: Marc I. und Jutta Hillen sind das neue Schützenkönigspaar der Stadt Neuss. Doch wie tickt Seine Majestät?

Herr Hillen, welche Art von König werden Sie sein – traditionell oder eher modern aufgestellt?

Mir ist bewusst, dass ich mich in einem ordnungsgemäßen und traditionsreichen Rahmen bewegen werde. Wo ich selber Einfluss habe, werde ich Initiative zeigen – natürlich in Abstimmung mit den Verantwortlichen. Schließlich bin ich kein Alleingänger, ich möchte lediglich positive Impulse setzen.

 Die Bühne beim Krönungsabend gestaltete das Schützenkönigspaar mithilfe von Fahnen um. 

Die Bühne beim Krönungsabend gestaltete das Schützenkönigspaar mithilfe von Fahnen um. 

Foto: Miszczak Medienkonzepte

Wie zum Beispiel beim Krönungsabend?

Genau, da erinnerte mich die Bühnenkulisse ans Ohnsorg-Theater (schmunzelt). Mit ein paar Fahnen haben wir für eine Veränderung gesorgt. Meine Frau Jutta und ich sind beide Designer und Gestalter. Da ist es schön, wenn wir unser ästhetisches Empfinden mit einbringen können.

Von wem werden Sie in Ihrem Königsjahr besonders unterstützt?

Da ist natürlich zuallererst meine Familie: meine Frau Jutta, mein Sohn Vincent (18), der auch bei den „Liebe Jungens“ mitmarschiert“ und meine Tochter Franca (20), die Teil unseres Hofstaates war.

Im Hintergrund arbeiten extrem viele Ehrenamtler. Das Komitee unterstützt mich stark, vor allem aber auch Christian Busse, Vorsitzender des Neusser Grenadierkorps, der quasi mein Adjutant ist. Auch mein Grenadierzug „Liebe Jungens“ – allen voran mein zuginterner Adjutant Jörg Engels – trägt mich durchs Königsjahr, sehr zur Freude meines Vaters Theo, der mit 84 Jahren noch in dessen Reihen aktiv ist.

Und da wären wir beim Grund Ihres Königsvogelschusses...

Es gibt gleich drei Gründe: Die „Liebe Jungens“ feiern 75. Geburtstag, der Neusser Bürger-Schützen-Verein und das Grenadierkorps bestehen 2023 seit 200 Jahren. Deshalb galt für mich: dieses Jahr oder gar nicht. Das hatten wir schon vor zehn Jahren besprochen, dann gerat das Vorhaben in Vergessenheit. Erst am Schützenfestsamstag fragte mich mein Zug: Was brauchst du, um auf den Vogel zu schießen?

Was haben Sie sich für Ihr Königsjahr vorgenommen?

Jutta und ich werden soziale Projekte auf die Beine stellen. Ich werde um Spenden statt Blumen bitten und den Erlös einer Initiative von Ulf Reinhart in der Onkologie des Lukaskrankenhauses zukommen lassen. Hier geht es um die Verbesserung der Heilungschancen von Krebs durch Sport. Auch werde ich eine „Königs-Roadmap“ erstellen, damit die Neusser online mitverfolgen können, was uns im Königsjahr so alles passiert. Zudem plane ich weitere digitale Projekte.

Ihr Vorgänger Kurt Koenemann hat den Respekt vor den Ehrenamtlern der Hilfsorganisationen immer wieder in den Mittelpunkt gerückt. Welcher Aspekt ist Ihnen besonders wichtig?

Ganz wichtig ist mir das Thema „Teilen“ – das Teilen von Freude und Glück. Deshalb wollen wir uns als Königspaar eher schlicht und bescheiden präsentieren und nicht in den Vordergrund stellen. So trug meine Frau zum Beispiel beim Krönungsball kein auffallend rotes, sondern ein dunkelblaues Kleid, angelehnt an das Blau der Uniformen der Chargierten des Grenadierkorps. Auch wollte Jutta mit dem Blau die Nähe von Neuss zum Rhein und der Erftmündung symbolisieren.

Also kein Regentschaftsjahr der Superlative?

Nein, uns ist es wichtig, dass jeder Neusser mit Schützenfest feiern kann! Ich möchte die Schützenfamilie sensibilisieren, dass sie dies möglich macht, dass die Bürger aufeinander achten, den Zusammenhalt pflegen. Es ist toll, wie sich das Schützenwesen im Laufe der Jahre entwickelt hat: Menschen mit Handicap, mit Migrationshintergrund, Alt und Jung machen begeistert mit. Dies zeigt: Das Schützenwesen ist die DNA von Neuss!

Ein schönes Schlusswort! Ich danke Ihnen für das Gespräch.

Das Interview führte Rolf Retzlaff.

Wer die Spendenaktion von Schützenkönig Marc Hillen unterstützen möchte, kann einen Beitrag zahlen auf sein Konto bei der PSD Bank, Stichwort „Krebshilfe“, IBAN DE53 760 909 004 730 585 600

BIC: GENODEF1P17

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