Nach Tod von Soundconvoy-Bassisten: keine Angst vor lebensnotwendiger Reanimation

Neuss · "Kann ich beim Reanimieren etwas falsch machen?" "Sollte ich die Wiederbelebungsmaßnahmen lieber den Profis überlassen?" Fragen, die nach dem plötzlichen Tod des bekannten Soundconvoy-Bassisten Hajo wieder öffentlich diskutiert werden.

Marc Dietrich, Vorstandssprecher des DRK, stellt klar: "Den größten Fehler, den man machen kann, ist das Nichtstun — Reanimieren sollten Sie in jedem Fall!"

Es ist zum Diskussionsthema in ganz Neuss geworden. Nachdem Stadt-Kurier berichtete, dass Soundconvoy-Bassist Hajo an den Folgen der Reanimation verstorben sei, wurden kritische Stimmen laut. "Dieses Detail hätte man sich sparen können, denn so traut sich bald keiner mehr zu helfen", schreibt Markus K. auf Facebook. Stadt-Kurier reagierte sofort und nahm Stellung: "Liebe Leser, wir möchten darauf hinweisen, dass wir mit diesem Artikel niemandem Vorwürfe machen wollten. Wir sind klar für eine Reanimation — in jedem Fall!"

Dietrich vom DRK klärt auf: "Das Reanimieren ist lebensnotwendig und muss schnellstmöglich durchgeführt werden. Rufen Sie im Notfall zuerst die 112 an, wenn Sie unsicher sind, bleiben Sie am Telefon — dort wird Ihnen gesagt, was zu tun ist."

Wichtig: Kontrollieren Sie die Vitalfunktionen, Atmung und den Puls, rütteln Sie den Betroffenen leicht und kontrollieren Sie, ob er ansprechbar ist.

Ist das alles nicht gegeben, wenden Sie im Wechsel 30 Mal die Herzdruckmassage und zwei Mal die Atemspende an, bis der Rettungsdienst eintrifft, die Maßnahmen vor Ort übernimmt und fortführt oder der Betroffene wieder normal zu atmen beginnt.

Wie genau es funktioniert, sehen Sie im Stadt-Kurier-Video "Erste Hilfe — Was ist zu tun? — Reportage" auf YouTube.

"Wenn Sie nicht beatmen können, dann übernehmen Sie nur die Herzmassage, aber reagieren Sie in jedem Fall. In Deutschland liegt die Quote zur Reanimation bei nur 30 Prozent — das ist die schlechteste Zahl in Europa. In Skandinavien reanimieren 70 Prozent der Menschen", weiß Dietrich.

Ausführliche Informationen zur Wiederbelebung gibt es auch im Internet unter:

(Kurier-Verlag)
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