„Nachdem sich Düsseldorf zum großen Unverständnis und Kopfschütteln aller anderen Karnevalsgesellschaften rheinauf und rheinab dazu entschieden hatte, den Rosenmontagszug in den Mai zu verlegen, war der erste Versuch mit dem 8. Mai (Tag der Befreiung vom Fachismus, Anmerkung der Redaktion) recht pietätlos gewählt. Der neue Termin ist zumindest für Düsseldorf kein Problem mehr. Dafür sabotiert man nun den Abschluss des Neusser Hansetags, was man in Bezug auf das nachbarschaftliche Verhältnis nur als rücksichtslos und egoistisch bezeichnen kann.“ Vershinina fordert Bürgermeister Reiner Breuer auf, tätig zu werden: „Eine so bedeutungsvolle Veranstaltung mit Gästen aus aller Welt wie der Hansetag dient nicht nur Neuss, sondern der gesamten Rhein-Region und den hier ansässigen Unternehmen. Es ist für uns vollkommen unverständlich und erschreckend, wie wenig Sensibilität und Abstimmung mit der Nachbarkommune in der Landeshauptstadt herrscht. Wir haben daher Bürgermeister Breuer aufgefordert, hierzu Stellung zu beziehen und darzulegen, welche Gespräche mit der Stadt Düsseldorf und dem CC eingeleitet werden, um diese Terminkollision zu beheben. Dabei ist klar, dass der bereits seit langem bestehende Termin des Hansetags nicht verschoben werden kann.“ Der Neusser Stadtchef wird dieser Aufforderung der Linken nicht nachkommen: Laut Stadtsprecher Marc Bohn ärgere sich Breuer über die Terminfestsetzung, „er wird deshalb aber nicht in Düsseldorf intervenieren. Selbstverständlich wurde der Stadt Düsseldorf bereits 2019 der Termin des Internationalen Hansetages 2022 mitgeteilt“.
Bleibt zu hoffen, dass nicht allzu viele „närrische Abwanderer“ am 29. Mai den Weg in die Landeshauptstadt suchen. Aber wer weiß: Vielleicht kann der Hansetag in der Quirinusstadt mit einem tollen Programm am Abschlusstag punkten und so das Publikum aus der Region nach Neuss locken. Rolf Retzlaff