„Schwatte Päd“ in der Diskussion

Neuss · Nach der Berichterstattung über den Neusser CDU-Chef Dr. Jörg Geerlings, der sich mit Hausbesitzerin Claudia Linnertz, mit Makler Jürgen Linnerz, dessen Frau Antje und dem ehemaligen Unternehmensberater Eugen Friese vorgenommen hat, der Traditionsgaststätte „Schwatte Päd“ neues Leben einzuhauchen, überschlagen sich die Reaktionen in den sozialen Medien.

 Dr. Jörg Geerlings (CDU) beim Ortstermin an der Theke des (noch) verwaisten „Schwatte Päd“.

Dr. Jörg Geerlings (CDU) beim Ortstermin an der Theke des (noch) verwaisten „Schwatte Päd“.

Foto: Foto: Thomas Broich

Insbesondere auf Facebook, wo es zahlreiche Neuss-affine Diskussionsgruppen gibt, diskutieren die Bürger.

Das „Schwatte Päd“, das seit 2012 leer steht, bewegt die Gemüter der Neusser sehr. Um es wieder in Gang zu kriegen, sind Dr. Geerlings und seine Mitstreiter nun auf der Suche nach einem zukunftsfähigen Konzept. In die Diskussion brachten sie unter anderem eine Nutzung als „Schützenzentrale für alle schützenfestlichen Belange.“ Am wahrscheinlichsten ist jedoch eine gemischte Belegung des Gebäudes: Café/Gaststätte im Erdgeschoss und im Keller, Außengastronomie vor der Tür und Veranstaltungs-Räume für Gesellschaften in den beiden darüber liegenden Etagen.

Nur das klassische Brauhaus-Konzept von früher ist aus dem Rennen. Makler Jürgen Linnerz: „Das Schwatte Päd soll etwas werden, wo die Menschen auch von außerhalb gerne hinkommen. Und die lockt man mit Schweinshaxe und Knödeln, mit einem Angebot, das man auch in Holzheim, in Kaarst oder sonst wo heute eben nicht an. Das muss keine opulente Küche sein – vielleicht muss es sogar überhaupt keine Küche sein? Fest steht, dass wir ein Konzept finden müssen, das das Haus am Ende tragen kann und wo jeder gerne hingeht.“

Im Netz bei Facebook trauern viele jedoch dieser klassischen Kneipe nach. Ein Auszug:

Morgan R.

äußert sich entrüstet: „Nein! Das Schwatte Päd soll für alle offen sein und wieder eine urige Kneipe werden wie früher! Mit leckerer rheinischer Hausmannskost und gutem Bier!!“ Auch

Bettina L.

trauert den alten Zeiten hinterher: „Da konnte man super und günstig essen.“ Doch nahezu alle Beiträge begrüßen die Revitalisierung: „Das wäre perfekt!“, jubelt

Lieselotte G.

Uwe R.

meint: „Auch die Schützen würden sich freuen, denn an Vereinslokalen fehlt es auch. Wenn man überlegt, wie viele schon zugemacht haben: Tivoli, der Südstern, Lindenhof – und es werden immer mehr.“

Die Idee der reinen Schützenzentrale jedoch gefällt nicht jedem.

Achim D.

fragt entsetzt: „Nur für Schützen? Steuerzahler raus?“ wohingegen

Petra S.

der Meinung ist: „Ach ja, Schützen-Zentrale inkl. Schützenmuseum ins Schwatte Päd verlagern (wunderbare Idee) und das wunderschöne Haus Rottels wieder rück-instandsetzen mit Biedermeiermöbeln ... und historischen Instrumenten, so wie es früher zu Zeiten von Dr. Tauch noch war... Es war ein wunderbares Haus... das Haus Rottels bevor es zum Schützenmuseum verschandelt wurde...“

Harald G.

: „Ich bezweifle, dass man den Laden mit 6.000 Euro Umsatz im Monat betreiben kann... Und letztendlich schadet jeder Wachlokalwechsel einem anderen Wirt...“

Tobias G. B.

: „Euer Schützenfetisch wird immer doller. Vielleicht sollte man sich politisch mal überlegen, warum die City immer unattraktiver wird. Da könnte übrigens ein gewisser Zusammenhang bestehen...“

Viele denken wie

Angelika I. K.

: „Neuss würde in jedem Falle positiv von der Wiedereröffnung profitieren. Denn an der Stelle fehlt einfach eine Kult-Kneipe mit Gastronomie. Also: Erst Wiedereröffnen und dann den Verkehr verbannen, außer Radfahrer. Wirklich eine gute Idee.“

In dieselbe Kerbe schlägt auch

Heribert A.

: „Mit ein paar Tischen auf dem Büchel hatte man es vor ein paar Jahren (2007) schon einmal probiert. Hat nicht funktioniert - zuwenig Fläche, viel Verkehr an der Ecke vor dem Schwatte Päd. Man sollte die alte Idee einer Fußgängerzone in der Sebastianusstraße und auf dem Glockhammer wieder aufgreifen. Frei nur für Radfahrer, Taxen und Anlieger, aber ohne Durchgangsverkehr zu den Parkhäusern jenseits des Hauptstraßenzuges. Die Ampel könnte weg, die Sebastianusstraße bekäme Neustraßen-Flair und das Schwatte Päd läge auf einmal an einer Ecke, die zum Flanieren und Verweilen einlädt.“

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Thomas Broich

(Kurier-Verlag)
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