Reformationskirche als Hauptkirche, Versöhnungskirche abreißen und "Zweigstelle" neu bauen

Nordstadt · Welches der beiden evangelischen Gemeindezentren in der Nordstadt wird aus Kostengründen geschlossen? Diese Frage wurde auf der Gemeindeversammlung am vergangenen Sonntag wieder einmal nicht eindeutig beantwortet, aber eine deutliche Tendenz wurde vorgestellt: Demnach könnte die Reformationskirche am Berliner Platz zur Hauptkirche, die Versöhnungskirche an der Furtherhofstraße zur Dependance mit Räumen für Jugend- und Seniorenarbeit werden.

 Die Versöhnungskirche würde nach dem neuen Szenario abgerissen werden. In einem Neubau sollten allerdings Räumlichkeiten für Jugend- und Seniorenarbeit Platz finden.

Die Versöhnungskirche würde nach dem neuen Szenario abgerissen werden. In einem Neubau sollten allerdings Räumlichkeiten für Jugend- und Seniorenarbeit Platz finden.

Foto: Rolf Retzlaff


Rund ein Jahr lang hatte ein Architekturbüro an einer von der Kirchengemeinde in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie gearbeitet, jetzt liegen die Ergebnisse vor: Demnach ist der Umbau der Reformationskirche in eine Hauptkirche möglich. Kosten inklusive aller Maßnahmen: rund 3,8 Millionen Euro. Aber es geht auch günstiger: "Rund 1,5 Millionen Euro würden Sanierung und Umbau kosten", erklärt Presbyter Tobias Goldkamp die Studie als Baukastensystem, aus dem man Ideen und Vorschläge aussortieren könne. So beinhaltet der Architektenentwurf zum Beispiel eine zusätzliche Kapelle als Raum der Stille und andere Extras, auf die aus Kostengründen verzichtet werden könnte.

 Eine Machbarkeitsstudie zeigt: Die Reformationskirche könnte zur Hauptkirche ausgebaut werden.

Eine Machbarkeitsstudie zeigt: Die Reformationskirche könnte zur Hauptkirche ausgebaut werden.

Foto: Rolf Retzlaff

Und was passiert dann mit der Versöhnungskirche? Das benachbarte Familienzentrum soll neu gebaut werden, "und da haben wir die Idee, hier mehr als ,nur' einen Kindergarten entstehen zu lassen", führt Goldkamp Räumlichkeiten für Jugend- und Seniorenarbeit sowie einen Raum zum Beispiel für Gottesdienste auf. Das eigentliche Kirchengebäude müsste dann allerdings abgerissen werden, um Platz für einen Neubau zu schaffen.

Zurzeit werden Gespräche mit dem Diakonischen Werk der evangelischen Kirchengemeinde Neuss als Träger des Familienzentrums geführt, das Grundstück ist Eigentum der Reformationskirchengemeinde. "An der Furtherhofstraße könnte eine evangelische Dependance mit diakonischem Schwerpunkt entstehen", so Goldkamp. Und Anke Scholl, Pfarrerin der Versöhnungskirche, weiß: "Vor allem Kinder und ältere Menschen brauchen einen Treffpunkt vor Ort."

"Aber es ist noch nichts entschieden", gibt Tobias Goldkamp zu verstehen, dass weitere Gespräche folgen sollen. Er hofft auf eine Entscheidung und deren bauliche Umsetzung bis spätestens 2017.

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