1. Kaarst

Der Landrat verspricht: „Trotz guter Zahlen – Polizei ruht sich nicht aus“

Der Landrat verspricht: „Trotz guter Zahlen – Polizei ruht sich nicht aus“

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke stellte jetzt die Zahlen zur Kriminalitätsentwicklung für das Jahr 2015 vor und zeigte sich sehr zufrieden. Die haben sich in beinahe jedem Bereich verbessert — auch dank der Mithilfe der Bürger.

"Die Sicherheitslage im Rhein-Kreis Neuss ist laut Statistik stabil! Bei uns wird jede zweite Straftat aufgeklärt", freut sich der Landrat, der verspricht, sich auf diesen Ergebnissen nicht auszuruhen: "Aber ich finde es trotzdem toll, Chef von dieser guten Polizeibehörde zu sein!"

Jedes Jahr gibt es Fälle, die einem im Gedächtnis bleiben. In Kaarst steht ganz klar ein versuchter Mord oben auf der Liste. Das Jahr 2015 hatte in Kaarst mit einer lebensgefährlichen Körperverletzung begonnen: Ein psychisch kranker Mann hatte den Vater seines Freundes mit 25 Messerstichen lebensgefährlich verletzt, da eine innere Stimme ihm die Tötung des Opfers befohlen habe.

Erstaunlich ist, dass die Zahl der Einbrüche mit 28 mehr als im Vorjahr nur minimal angestiegen ist, wie Petrauschke berichtet: "Viele Bürger haben aber den Eindruck, dass die Zahl noch höher sein müsste. Viele Menschen fühlen sich unsicher. Wir sind in diesem Punkt auch noch nicht zufrieden, denn wir wünschen uns, dass die Zahl rückgängig wird. Deshalb setzen wir auch vermehrt auf die Hilfe der Bürger. Machen Sie es selbst den Einbrechern immer schwerer! Fast die Hälfte der Einbruchsfälle bleibt bei einem Versuch. Die Polizei berät gerne, wie Haus und Wohnung sicherer werden." Und auch ein wachsames Auge ist hilfreich: Wer verdächtige Beobachtungen macht, sollte sich nicht scheuen, die 110 zu wählen. Denn noch gibt es im Jahr 1.558 Einbruchsdelikte im Kreis, das sind etwas mehr als vier Einbrüche am Tag.

Dass wachsame Nachbarn tatsächlich viel bewirken können, zeigt ein weiteres Beispiel aus Kaarst: Eine Anwohnerin beobachtete, wie sich drei Frauen in der Nachbarschaft über ein Fenster Zugang zu einem Haus verschafften und alarmierte unverzüglich die Polizei. Diese konnte die Einbrecher-Bande zwar nur am Auto schnappen, doch dank der guten Hinweise und anhand von DNA-Spuren konnte dem Trio nicht nur dieser Einbruch auf Kaarster Stadtgebiet nachgewiesen werden. "Auch das haben wir der schnellen und guten Arbeit der Beamten zu verdanken. Sie haben sich nicht nur mit dem einen Einbruch beschäftigt, sondern weiter geforscht", so Petrauschke.

Rückgängig sind die Zahlen bezogen auf Kriminalitätsfälle. Sie sind im Kreis auf 30.788 (um minus 4,39 Prozent) gesunken. "Ich bin stolz, dass wir hier eine Aufklärungsrate von 50,72 Prozent vorweisen können — das liegt über dem Landesschnitt", berichtet Hans-Werner Winkelmann, Leiter der Direktion Kriminalität. Auch bei der Straßenkriminalität gibt es gute Nachrichten: Mit 9.097 Fällen wurden 364 Delikte weniger registriert. Gewaltkriminalität wurde 2015 mit 769 registrierten Fällen leicht erhöht, hier liegt die Aufklärungsquote bei 75,94 Prozent. Beliebt bei den Straftätern sind Delikte aus, in und an Kraftfahrzeugen. Hier haben es die Übeltäter besonders auf die fest eingebauten Navis abgesehen (in 2015 waren es in diesem Bereich 2.667 Fälle, 239 Delikte mehr als im Vorjahr). "Es gilt ganz klar: Lassen Sie keine Wertgegenstände im Auto", so Detlef Gernandt, Abteilungsleiter bei der Polizei.

(Kurier-Verlag)