1. Neuss

Feuerwehren im Rhein-Kreis während der Corona-Krise

Auch in der Corona Zeit zu meistern : Herausforderungen für Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss durch verstärkte Waldbrandgefahren

Praktische Ausbildung und Übung sind bei unseren Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss immer noch ausgesetzt. Grundlage zu dieser Entscheidung bilden hier Vorgaben aus dem Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen, wonach das oberste Ziel aller getroffenen Maßnahmen zum einen die Sicherstellung der Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft und zum anderen der bestmögliche Schutz der Gesundheit der Einsatzkräfte ist.

„Gemeinsam mit der Unfallkasse werden zur Zeit Maßnahmen festgelegt, um den Übungsbetrieb sukzessive wieder aufzunehmen“, so Stefan Meuter vom Verband der Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss. Dies bedeutet jedoch nicht, dass unsere Feuerwehren in Sachen Ausbildung und Einsatzvorbereitung in dieser Zeit untätig sind.

Das zeigt beispielhaft die Nachbereitung der Waldbrände der vergangenen Wochen in Gummersbach (Oberbergischer Kreis) oder Hückelhoven (Kreis Viersen), zu dem auch Kräfte aus dem Rhein-Kreis Neuss entsandt wurden. „Die Nachbereitung dieser Einsätze heißt für uns auch Vorbereitung für kommende Einsätze in unseren Wäldern im Rhein-Kreis Neuss.“, so Meuter.

Das Land hat im Rahmen seiner Katastrophenschutzvorbereitung Strukturen für Feuerwehrbereitschaften zur landesweiten überörtlichen Hilfe geschaffen und eine umfangreiche Beschaffung von Einsatzmitteln (zum Beispiel Hochleistungsfördersysteme für die Wasserförderung) und Löschgruppenfahrzeuge für den Katastrophenschutz) vorangetrieben. Hinsichtlich der Unterstützung bodengebundener Einsatzkräfte für Löschmaßnahmen aus der Luft insbesondere für unzugängliches Gelände stehen im Land NRW drei unterschiedliche Varianten zur Unterstützung der Waldbrandbekämpfung zur Verfügung. Dabei handelt es sich um die Ressourcen der Polizei des Landes, der Bundespolizei und der Bundeswehr. Erst kürzlich wurden die Löschwasserbehälter der Landespolizei in Düsseldorf vorgestellt.

„Verbesserungsbedürftig im Hinblick auf mögliche zukünftige Waldbrandlagen ist die Geländefähigkeit von Tanklöschfahrzeugen und Schlauchwagen, deren Beschaffung in den Brandschutzbedarfsplänen der Kommunen Berücksichtigung finden muss“, so Meuter, „ebenso stellen wir uns in der Ausbildung auf dieses Einsatzszenario ein.“

Die Grundausbildung der Feuerwehrangehörigen obliegt per Gesetz den Gemeinden. Für eine einheitliche Ausbildung hat das Land Feuerwehr-Dienstvorschriften eingeführt, in deren Überarbeitung die Aspekte der Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung einfließen. Die weitergehende Aus- und Fortbildung obliegt den Kreisen. „Hier und auch in der personellen und materiellen Ausgestaltung der Kreisaufgaben in der Gefahrenabwehr im Vergleich zu unseren Nachbarkreisen, haben wir noch Optimierungsmöglichkeiten“, so Meuter.

Der Verband der Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss ermöglichte nun Vertretern der Feuerwehren die Teilnahme an einem Live Web-Seminar zur Vegetations- und Waldbrandbekämpfung. Die Dipl.-Forstingenieurin und Einsatzleiterin der Feuerwehr Erlangen Birgit Süssner vermittelte den Teilnehmern Informationen und Anregungen, was jeder im eigenen Wirkungskreis durch Einsatzvorbereitung und Ausbildung tun kann, um die Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss auf künftige Wald- und Vegetationsbrände vorzubereiten.