Baumpaten dringend gesucht Wer hilft Bäumen durch den Hitzesommer?

Kaarst · Ganz Deutschland stöhnt angesichts der Hitzewelle – aber auch die Bäume leiden aufgrund der anhaltenden Trockenheit. Bereits seit zwei Jahren bekommen sie zu wenig Wasser. Die Kaarster Grünen appellieren jetz an die Bürger, Baumpatenschaften zu übernehmen.

 Die Bäume stehen unter Hitzestress: Die beiden Grünen-Sprecherinnen Nina Lennhof und Katrin Lukowitz (v.l.) werben für Baumpatenschaften.

Die Bäume stehen unter Hitzestress: Die beiden Grünen-Sprecherinnen Nina Lennhof und Katrin Lukowitz (v.l.) werben für Baumpatenschaften.

Foto: Grüne Kaarst

Die Grünen gehen mit gutem Beispiel voran: In den vergangenen Jahren hatten sie immer wieder Jungbäume gepflanzt, jetzt wurden sie mit Bewässerungssäcken versehen, die von den Politikern regelmäßig mit Wasser befüllt werden. Und das können auch die Bürger „nachmachen“: Die Stadt stellt Bürgern, die eine Baumpatenschaft übernehmen, Bewässerungssäcke zur Verfügung. Der Bewässerungssack hat ein Füllvolumen von bis zu 85 Litern Wasser und gibt nach und nach tröpfchenweise Flüssigkeit an den Baum ab, sodass dieser mit einer Füllung bis zu acht Stunden bewässert werden kann. Dann muss der Bewässerungssack nachgefüllt werden. Diese Form der Bewässerungssäcke ist nur für Jungbäume im Alter von einem bis 15 Jahren gedacht, bis diese entsprechend tiefe Wurzeln ausprägen, um selbst unbeschadet den Sommer zu überstehen. Der Antrag auf die Baumpatenschaft sowie alle weiteren Infos gibt es unter https://www.kaarst.de/bauen-verkehr-und-umwelt/umwelt-und-klimaschutz/baum-und-gruenpatenschaft oder Sie scannen nebenstehenden QR-Code.

Die Kaarster Grünen bitten die Menschen in Kaarst eindringlich, den Bäumen mit Wasser über den Sommer zu helfen. Nina Lennhof, umweltpolitische Sprecherin der Grünen im Stadtrat und Parteisprecherin, betont die Bedeutung der Bäume für das Stadtklima und bittet um Unterstützung: „Gerade die jungen Bäume haben noch kein ausreichendes Wurzelwerk gebildet und stehen in Kaarst schon deutlich unter Trockenstress. Immer wieder so einen Sack mit ein bis zwei Kannen Wasser zu befüllen ist ein geringer Aufwand, aber so eine enorme Hilfe.“ Katrin Lukowitz, ebenfalls Parteisprecherin, ergänzt: „Trotz der Regenfälle im vergangenen Herbst und jetzt einigen Sommergewittern sind auch in Kaarst die Böden wieder nicht ausreichend feucht, um Dürreschäden im Vorster Wald und an unseren Straßenbäumen zu verhindern. Dabei brauchen wir diese Bäume dringend für unsere Zukunft, um Wasser in den Böden zu halten und die Luft zu kühlen.“

Die Stadt reagiert schon beim Pflanzen der Bäume auf die veränderten Klimabedingungen, indem sie Baumarten pflanzt, die auch längere Zeiten ohne viel Bewässerung und mit hoher Sonneneinstrahlung gut überstehen können. Auch wird der städtische Baubetriebshof in den kommenden Wochen mit speziellen Bewässerungswagen die unter der Hitze leidenden Bäume mit frischem Nass versorgen. Somit soll auch der ältere Baumbestand gesichert werden, der bei andauernder Hitze gegebenenfalls zusätzliches Wasser benötigt. „Der gesamte Baumbestand ist für die Stadt Kaarst immens wichtig, da er einerseits natürlich einen Wert darstellt und als Naherholungsfaktor und Rückzugsgebiet für Tier und Mensch dient“, erklärt Jerome Busch von der städtischen Pressestelle. Andererseits nehme er aber auch eine klimatechnische Funktion ein, da er in Hitzesommern Schatten spende, die Temperatur in einem bestimmten Bereich absenke und somit das Entstehen von so genannten „Hitzeinseln“ im Hochsommer verhindere.

Doch jetzt hoffen Grüne und Stadtverwaltung auf die Mitwirkung der Bürger: Baumpaten können für gesundes Grün und ein besseres Klima in der Stadt Kaarst sorgen – wenn das nicht motiviert.... Rolf Retzlaff

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