Missbrauchsvorwürfe gegen Winfried Pilz Die Suche geht weiter

Kaarst · Das Erzbistum Köln hatte in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass Monsignore Winfried Pilz (verstorben 2019 in Görlitz) unter Missbrauchsverdacht steht. Pilz war von 1989 bis 2000 Pfarrer in Kaarst. 2012 wurde Pilz beschuldigt, einen „schutzbedürftigen Erwachsenen“ in den 1970er Jahren missbraucht zu haben. Sein Vorgesetzter, Kardinal Joachim Meisner, hatte deshalb 2014 eine Geldstrafe verhängt und dem ehemaligen Präsidenten des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ auch in seinem Ruhestand Kontakt zu Minderjährigen ohne Anwesenheit weiterer Erwachsener verboten. Da sich im vergangenen Jahr weitere Betroffene gemeldet haben, wird nun wieder nach Geschädigten gesucht.

 St. Martinus Kaarst.

St. Martinus Kaarst.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Thomas Broich

Seit der Veröffentlichung der Meldung in der vergangenen Woche haben sich bis zum Redaktionsschluss keine weiteren Betroffenen gemeldet. Auch zu möglichen Verfehlungen Pilz‘ in seiner Kaarster Zeit ist nichts bekannt.

Am vergangenen Wochenende wurde an allen ehemaligen Einsatzstellen der Aufruf zusätzlich in den Gottesdiensten verlesen und öffentlich ausgehängt. Ulrich Esser, Pfarrer an St. Martinus Kaarst: „Es fällt mir schwer, angemessene Worte zu finden. Das Leiden von Betroffenen vermag ich nicht zu ermessen, sondern kann nur hoffen, dass durch die Veröffentlichung und den Aufruf nicht alte Wunden aufreißen und Retraumatisierungen entstehen. Als Pfarrer von Kaarst sehe ich mich auch in einer persönlichen Verantwortung, dass mögliche weitere Betroffene angstfrei jede notwendige Hilfe erhalten.“

Thomas Broich

(-etB)
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