1. Kaarst

Enkeltrickbetrüger erbeuten Erspartes

Enkeltrickbetrüger erbeuten Erspartes

In Büttgen und Kleinenbroich trieben wieder Enkeltrick-Betrüger ihr Unwesen.

Freitagmorgen, 13. April, 10 Uhr - das Telefon klingelt bei einer Seniorin in Kleinenbroich. Der Mann am anderen Ende der Leitung gibt vor, der Enkel der betagten Dame zu sein und dringend Geld zu benötigen. Der Frau fallen Unstimmigkeiten auf. Die Stimme ist eine andere und der vermeintliche Enkel spricht, entgegen seiner sonstigen Gewohnheit, hochdeutsch mit ihr. Auf Nachfrage behauptet der Anrufer, erkältet zu sein und lenkt geschickt von den Zweifeln seines Opfers ab. In mehreren Anrufen baut der Unbekannte Druck auf und appelliert an die Hilfsbereitschaft der Kleinenbroicherin. Als diese sich schon zur Übergabe einer größeren Bargeldsumme bereit erklärt hat, erreichen sie weitere Anrufe. Ein angeblicher Polizist ist am Draht und erkundigt sich, warum sie bei der Polizei angerufen habe. Ein Trick, mit dem die Betrüger sichergehen wollen, nicht aufzufliegen.

Um 13.30 Uhr klingelte es an der Tür an der Jan-Van-Werth-Straße. Eine Frau, 30 bis 35 Jahre alt, 165 bis 170 Zentimeter groß, mit langen, glatten, blonden Haaren und normaler Statur nimmt das Geld entgegen. Die schick gekleidete Person im dunklen Rock und hellem Blazer erscheint stellvertretend für den angeblichen Enkel, da dieser behauptet, im Stau zu stehen. Anschließend verschwindet die Unbekannte mit dem Geld. Sie wechselt kein Wort mit der Seniorin, da sie unentwegt das Handy am Ohr hat.

Nun sucht die Polizei nach den Trickbetrügern. Hinweise von möglichen Zeugen auf die Geldabholerin nimmt die Kripo unter der Telefonnummer 02131 300-0 entgegen.

Am gleichen Tag kam es zu weiteren Betrugsversuchen in Kleinenbroich und in Kaarst-Büttgen. Doch der Schwindel flog in beiden Fällen auf, bevor es zu einer Übergabe von Geld oder Wertgegenständen kam.

Die Polizei warnt vor Enkeltrickbetrügern und bittet darum, insbesondere ältere Menschen über die Machenschaften der Täter zu informieren. Grundsätzlich sollte man nicht auf Geldforderungen am Telefon eingehen und auch keine Vermögensauskünfte erteilen. Um sicher sein zu können, einen echten Verwandten am Apparat zu haben, sollte man die betreffende Person selber unter einer altbekannten Telefonnummer an- beziehungsweise zurückrufen und im Zweifelsfall andere Familienmitglieder zu Rate ziehen.