1. Kaarst

Tour hautnah: Mit Überschuss über die Zielgerade – jetzt wird gespendet

Tour hautnah: Mit Überschuss über die Zielgerade – jetzt wird gespendet

Als die Radsportasse der Tour de France am 2. Juli 2017 durch Büttgen brausten, feierten rund 20.000 Menschen entlang der Straßen mit, auf dem Rathausplatz stieg eine Riesenparty. Das Organisationsteam hatte ganze Arbeit geleistet – auch bei der Finanzierung dieses Events: Am Ende blieb ein Überschuss in Höhe von 2.500 Euro, der jetzt für den guten Zweck gespendet wurde.

Der Stadtrat hatte damals entschieden: Tour hautnah gerne – aber die Stadt wird sich nicht an den Kosten beteiligen. Das spornte das Orgateam um Franz-Josef Kallen, Udo Hempel, Friedhelm Kirchhartz, Dieter Güsgen, Markus Fothen und Co. so richtig an. „Rund 108.000 Euro waren erforderlich, um diesen historischen Tag für Kaarst zu organisieren“, so Kallen, Chef der eigens gegründeten Sport-Event-GmbH. Diese Summe musste gegenfinanziert werden – und das ist gelungen. „Neben zahlreichen Unternehmen haben auch Bürger aus allen Stadtteilen kleinere Beträge gespendet“, macht Kallen deutlich, wie sehr sich die Kaarster auf die Tour-Durchfahrt gefreut hatten. Die Finanzierung durch Spender und Sponsoren war gesichert. Durch gutes Wirtschaften kam der Überschuss zustande, der jetzt zwei Aktionen zugute kommt. Die Stiftung Tandem Burkhard Zülow sorgt im Zeichen von Integration und Inklusion dafür, dass Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport treiben. So treffen sich allwöchentlich Kinder der Sebastianus- und der Astrid-Lindgren-Schule auf der Bahn des Sportforums zum Tandem-Fahren. Für eine weitere von Oliver Dercks (VfR Büttgen) begleitete Inklusionsgruppe der Gesamtschule Büttgen werden Kinderräder angeschafft. „Die Tour hautnah ging unter die Haut – und sie wirkt nach“, so Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus. Sie gehörte zu den tatkräftigen Unterstützern der Sponsorensuche. Und Kallen weiß: „Dr. Nienhaus’ Aufruf auf der Kaarst-Total-Gala war der entscheidende Impuls!“ Ein Impuls, der das Orgateam so richtig anspornte. Im benachbarten Düsseldorf wäre man froh gewesen, solch engagierte Bürger zu haben – dort streitet man noch immer, wer denn für die entstandenen Mehrkosten verantwortlich ist...

Rolf Retzlaff

(Kurier-Verlag)