Förderverein „Nüsser Pänz“ sorgt für schönere Spielplätze Nur das Beste für die Zukunft unserer „Pänz“

Neuss · Kids haben es in Neuss heutzutage gar nicht mal so schlecht: Fast 250 Spiel- und Bolzplätze gibt es in unserer kinderfreundlichen Stadt. Viele davon wurden aber bereits vor 30 bis 40 Jahren gebaut, als zahlreiche junge Familien nach Neuss zogen und auch Wohngebiete neu entstanden. Die sind inzwischen ein wenig in die Jahre gekommen. Rutsche, Schaukel, Klettergerüst und Sandkasten sind oft die einzigen Spielmöglichkeiten und nicht selten sei da einfach „der Lack ab“. Deshalb hat sich der Förderverein „Nüsser Pänz“ (Platt für „Neusser Kinder“) gegründet, der sich für schönere und attraktivere Spielplätze in Neuss einsetzt.

 Thomas Kaumanns, Vorsitzender des Fördervereins „Nüsser Pänz“, erzählt, was für Neusser Kids in der Vergangenheit passiert ist, wie es aktuell aussieht und welche Herausforderungen es für die Zukunft gibt.

Thomas Kaumanns, Vorsitzender des Fördervereins „Nüsser Pänz“, erzählt, was für Neusser Kids in der Vergangenheit passiert ist, wie es aktuell aussieht und welche Herausforderungen es für die Zukunft gibt.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Hanna Loll

„Gerade während der Corona-Pandemie, als viele Kitas und Schulen, zeitweise sogar die Spielplätze, geschlossen waren, hat vielen Kindern einfach das Treffen und Spielen mit Gleichaltrigen gefehlt, da es einfach nicht möglich war. Das waren für viele Kinder auch in Neuss zwei harte Jahre.

Auch die aktuellen Omikron-Fälle an Kitas und Schulen sorgen für viel Unsicherheit“, weiß Thomas Kaumanns, Vorsitzender des Fördervereins. Daher sei das „Aufholen“ in den nächsten Jahren sicher ein großes Thema. Ebenso wie die Schaffung weiterer Plätze in Kitas und Schulen: „Denn eine schöne Nachricht ist, dass in Neuss immer mehr Kinder geboren werden. Das bringt aber die Herausforderung mit sich, die nötige Infrastruktur zu schaffen“, erklärt er.

Als Vorsitzender der Nüsser Pänz und als jugendpolitischer Sprecher der Neusser CDU weiß Kaumanns, dass hier in den vergangenen Jahren von Seiten der Stadt bereits deutlich Tempo aufgenommen wurde, viel sei passiert – gerade bei Kitas. Aber das reiche leider noch nicht aus. Jedes Kita-Kind käme anschließend auch in die Schule, über kurz oder lang müsse da nachgeholfen werden. „Vor allem wenn ab 2026 der Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz besteht“, gibt Kaumanns zu bedenken.

„In den Kitas gibt es viele Betreuungsplätze für Kinder, die bis 16 Uhr in der Kita bleiben. Mit dem Eintritt in die Grundschule fallen die Würfel für berufstätige Eltern aber völlig neu“, erklärt Kaumanns. Denn es gäbe zwar zahlreiche OGATA-Angebote, in denen auch Kids im Grundschulalter bis nachmittags betreut werden könnten, aber bei weitem nicht genug, um die Nachfrage zu decken. „Dafür brauchen wir Räume und natürlich Personal – derzeit ist der Arbeitsmarkt völlig leer gefegt“, weiß er.

Den Ausbau der Kita-, Schul- und OGATA-Angebote müsse man gut planen: „Leider sind an mehreren Stellen im Stadtgebiet, etwa auf der Furth, in Norf und in Derikum, Bolzplätze zugunsten von Kita-Neubauten geschlossen worden – das ist eigentlich die falsche Richtung. Gerade während der Coronazeit hatten viele Kinder, die in Mietshäusern ohne Gärten leben, keine Möglichkeit, sich an der frischen Luft ausreichend zu bewegen“, bedauert der Vorsitzende des Fördervereins Nüsser Pänz.

Daher sei wichtig, bei der Planung auch das Bedürfnis nach Bewegung miteinzubeziehen. „Noch vor 40 Jahren gab es, auch in der Neusser Innenstadt, noch große Baulücken und viele freie Flächen – Neuss war eine Stadt, die längst nicht so sehr bebaut war. Das gab den Kindern und Jugendlichen natürliche Freiräume, die sie erobern und entdecken konnten. Seit vielen Jahren geht die Tendenz aber Richtung Verdichtung der Stadt. Das ist wohnbaulich sicherlich sinnvoll – wir müssen aber auch an die Kinder denken“, findet Kaumanns.

Dieser Umstand gebe heutzutage und in Zukunft den Spiel- und Bolzplätzen – und zwar in ausreichender Anzahl sowie guter Qualität – eine völlig neue Gewichtung.

„Vor etwa 30 bis 40 Jahren waren die Geräte auf den Spielplätzen in den allermeisten Fällen komplett aus Metall – Kreativität gleich Null“, weiß Kaumanns, dass sich die Spielplatzplanung in den vergangenen Jahrzehnten auch inhaltlich stark verändert habe. „Heute sehen Spielplätze ganz anders aus, sie laden zu kreativem Spiel und zu Bewegung ein – und so muss es auch weitergehen“, sieht er die Zukunft der Spielplätze in der Quirinusstadt.

Gemeinsam mit den Nüsser Pänz setzt er sich auch künftig dafür ein! Hanna Loll

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