1. Neuss

Nicht das Gelbe vom Ei: Senioren leiden unter fiesen Eierwerfern

Jetzt appellieren die Opfer an die Eltern der jugendlichen Täter : Nicht das Gelbe vom Ei: Senioren leiden unter fiesen Eierwerfern

Dieses Verhalten ist wirklich nicht das Gelbe vom Ei: Das Haus von Renate und Wilfried Giesen fällt regelmäßig dreisten Eierwerfern zum Opfer. Die Senioren sind es leid.

"Regelmäßig wird unser Wohnzimmerfenster mit rohen Eiern beworfen", klagt die 73-jährige Renate Giesen. Die Seniorin, die gemeinsam mit ihrem Mann auf der Neusser Furth lebt, hat es satt, andauernd "diese glibberige Brühe" aufwischen zu müssen. Kaum werden die Tage kürzer und es geht auf Weihnachten zu, fangen die augenscheinlich jugendlichen Täter wieder an, das Fenster der Giesens mit rohen Eiern zu beschmieren — und das schon seit Jahren. "Letztes Jahr sind wir zum Glück verschont worden, da dachte ich schon, die Eierwerfer wären vielleicht aus dem Alter raus... Aber leider ging es diesen September wieder los", so die 73-Jährige. Sie und ihr Mann hatten gerade gemütlich mit Freunden und Verwandten die Feier ihrer Goldhochzeit ausklingen lassen, als Wilfried Giesen drei Jugendliche auf der Straße herumlungern und zum Haus herüberspähen sah. "Und dann kam auch schon ein Ei geflogen", erzählt Giesen vom nicht ganz so schönen Ende des freudigen Tages. Als ihr Mann aus dem Haus lief, um die Randalierer zur Rede zu stellen, waren diese längst über alle Berge. "Die sind natürlich schnell zu Fuß, im Gegensatz zu uns", weiß Giesen.

Dass sie es sich mit irgendwelchen Nachbarskindern verscherzt haben könnte, schließt die Rentnerin aus. Sie ist sicher, dass sie und ihr Mann Zufallsopfer sind — zumal es einer Nachbarsfamilie ähnlich ergeht. "Und das muss ja auch geplant sein — wer geht denn schon mit rohen Eiern spazieren?", überlegt sie.

Eigentlich freut sich das Paar jedes Jahr auf die Weihnachtszeit und hat Spaß an einer schillernden Fensterdekoration. "Dazu habe ich dieses Jahr schon gar keine Lust mehr... Ich mache die Jalousien inzwischen bereits um 17 Uhr runter, denn dann scheinen die Vandalen keinen Gefallen mehr an ihrem Streich zu haben. Dann ist die Weihnachtsdekoration natürlich witzlos — die wirkt ja nur dann, wenn es dunkel ist", meint Giesen resigniert.

Sie und ihr Mann appellieren jetzt an die Eltern der Kinder und Jugendlichen in der Umgebung. "Vielleicht können sie vermehrt ein Auge darauf haben, was ihre Kinder so treiben", hofft Giesen. Vielleicht fällt ja auch in irgendeinem Kühlschrank auf der Furth auf, dass Eierdiebe ihr Unwesen treiben und das ein oder andere Frühstücksei mitgehen lassen? In der Pfanne macht es sich dann doch besser, als an fremden Fenstern.