Regiobahn-Haltepunkt in der Nordstadt: Was geplant ist Von Elektrifizierung bis Mobilitätsstation

Neuss · Eine Maßnahme, die laut Regiobahn-Geschäftsführer Stefan Stach als Beitrag zur Verkehrswende gesehen werden kann: 2026 soll die Regiobahn am geplanten Haltepunkt Morgensternsheide die ersten Fahrgäste aufnehmen.

Was Stadt und Regiobahn an der Morgensternsheide planen
Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, wie auch der Regiobahn-Aufsichtsratsvorsitzende Heiner Cöllen weiß: „Wir diskutieren bereits seit 2015 über die Planungen.“ Ein Knackpunkt: Wird sich die Stadt an den Kosten für den Bau und den Betrieb der Station an der Straße „Auf der Heide“ (Verlängerung Geulenstraße) beteiligen? Fest steht: Nicht nur die Anwohner der Morgensternsheide würden sich über diese Verkehrsanbindung freuen, auch das Johanna Etienne Krankenhaus wäre für viele Neusser Bürger leichter erreichbar.

Die Regiobahn möchte nicht mit Vollgas, sondern mit Strom in die Zukunft der Mobilitätswende starten: 2026 könnte der neue Regiobahn-Haltepunkt Morgensternsheide / Johanna Etienne Krankenhaus eröffnet werden, doch bis dahin soll die Elektrifizierung der Bahn über die Bühne gegangen sein. Und auch die Errichtung einer so genannten „Mobilitätsstation“ im Umfeld des Bahnsteigs ist in Planung.

 Der rote Kasten entlang der Bahn zeigt den neuen Bahnsteig. Der Haltepunkt soll auch mit einem Bus angebunden werden, der vor dem Bahnübergang links über eine Wendeanlage (weiß) wieder in Richtung Geulenstraße fahren würde.

Der rote Kasten entlang der Bahn zeigt den neuen Bahnsteig. Der Haltepunkt soll auch mit einem Bus angebunden werden, der vor dem Bahnübergang links über eine Wendeanlage (weiß) wieder in Richtung Geulenstraße fahren würde.

Foto: Stadt Neuss

Zurzeit tuckert die Regiobahn mit dieselbetriebenen Wagen über die Gleise. Das soll sich ändern: In den Jahren 2024 bis 2026 soll die Elektrifizierung vorgenommen werden; das heißt, dann würden die Wagen mit Strom betrieben werden. „Bis dahin stehen Kampfmitteluntersuchungen, das Fällen von Bäumen und Vermessungen an“, erklärt Regiobahn-Geschäftsführer Stefan Stach. Dann müssen die Masten gesetzt und Oberleitungsanlagen installiert werden. Die Folgen: „weniger Lärm, mehr Fahrplanstabilität für die S28, mehr Umweltfreundlichkeit durch Verzicht auf die dieselbetriebene Triebwagen“, verspricht Stach. Um die Oberleitungen durchgehend anbringen zu können, sind Bodenabsenkungen unter zwei Brücken erforderlich: unterhalb des Konrad-Adenauer-Rings und kurz vor dem Hauptbahnhof.

Pünktlich mit Abschluss der Elektrifizierungsmaßnahme und Freigabe der Strecke (Sperrungen werden erforderlich sein) soll dann auch 2026 der rund 70 Meter lange Bahnsteig (zwischen „braunem Weg“ in Richtung Jröne Meerke und Bahngleis) in Betrieb genommen werden. „Bäume müssen hier nicht gefällt werden“, sagt Stach.

Platz für die Mobilitätsstation: Hier müssten Gehölz und Bäume unter anderem einem Bus-Wendehammer weichen.

Platz für die Mobilitätsstation: Hier müssten Gehölz und Bäume unter anderem einem Bus-Wendehammer weichen.

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

Ein weiteres Vorhaben: Zur Gewährleistung der Fahrplanstabilität muss auf einer Länge von rund 1,5 Kilometern zwischen den Haltepunkten Morgensternsheide und Ikea ein zweites Gleis gelegt werden.

Bereits vom Rat abgesegnet ist die Errichtung einer Bushaltestelle mit Mobilitätsstation. Von der Geulenstraße kommend soll der Bus rechts auf der Straße „Auf der Heide“ halten und auf einer Schleife wenden (siehe Plan). Hier müssten Gehölz und Bäume beseitigt werden. „Aber vielleicht kann man da noch die Planungen modifizieren“, macht Claudia Föhr (SPD), Vorsitzende des Bezirksausschusses Nordstadt, deutlich. Zur Mobilitätsstation gehören neben Parkplätzen auch eine Ladestation für E-Autos und E-Roller, Fahrradboxen, eine öffentliche E-Bike-Station sowie eine Fahrradabstellanlage. Gesamtkosten für die Mobilitätsstation und den Bahnsteig: circa 2,2 Millionen Euro. „Aber die Kosten steigen stetig“, verweist der Regiobahn-Aufsichtsratsvorsitzende Heiner Cöllen auf die aktuell angespannte wirtschaftliche Lage. Und bei den Kosten gibt es auch noch Diskussionsbedarf: Wer zahlt was? Die Regiobahn sieht hier laut Stach den VRR und die Stadt Neuss in der Pflicht. Doch letztere will erst einmal drüber reden...: „Die Stadt Neuss befindet sich bezüglich der Einrichtung eines Regiobahn-Haltepunktes derzeit in Gesprächen mit dem VRR, der Regiobahn GmbH und den zuständigen Behörden. Entsprechend können wir zurzeit noch keine Aussage zur Finanzierung treffen“, erklärt Stadt-Pressesprecher Marc Bohn. Rolf Retzlaff

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