Unternehmerschaft Niederrhein: Wettbewerbsfähigkeit muss oben auf die Agenda Die Wahl soll einen wirtschaftspolitischen Kurswechsel bringen

Neuss / Kaarst · Die Unternehmerschaft Niederrhein fordert die Parteien auf, die Wirtschaftspolitik nach der Bundestagswahl neu auszurichten. „Die Lage ist ernst. Die Wirtschaft steht massiv unter Druck. Das Land befindet sich nicht in einer zeitlich begrenzten konjunkturellen Delle, sondern mitten in einer strukturellen Krise. Die Wirtschaftsdaten der vergangenen Monate und der aktuelle Ausblick müssen uns alle alarmieren“, so Ralf Schwartz, Vorsitzender des Verbandes.

Ralf Schwartz, Vorsitzender der Unternehmerschaft Niederrhein.

Foto: Unternehmerschaft Niederrhein

„Unser Standort ist an vielen Stellen nicht mehr wettbewerbsfähig“. Insbesondere die hohen Energiekosten, überbordende Bürokratie, marode Infrastruktur sowie steigende Steuern und Sozialabgaben belasteten die Unternehmen.

„Wenn wir unseren Lebensstandard und Wohlstand halten wollen, brauchen wir eine starke Wirtschaft. Und auch soziale, innere und äußere Sicherheit lassen sich nur so finanzieren. Es muss stärker ins Bewusstsein auch der Politik rücken, dass erst erwirtschaftet werden muss, was verteilt werden soll“, betont Schwartz. Er erinnert auch daran, dass die Wirtschaftslage in-zwischen in Befragungen als wichtigstes Thema für die Bundestagswahl genannt wird. „Die Unternehmen und Bürger in diesem Land erwarten zurecht, dass von einer neuen Bundesregierung ein deutliches Signal für eine echte Wirtschaftswende ausgeht. Wir haben keine Zeit zu verlieren, den Standort wieder auf die Erfolgsspur zurückzubringen.“ Gebraucht werde schnelles Handeln für mehr Wettbewerbsfähigkeit. Dazu gehöre auch Mut zu strukturellen Reformen. „Die deutsche Wirtschaft kann und will mehr – das geht aber nur, wenn der Rahmen stimmt.“

Darüber hinaus benötige Deutschland einen Belastungs- und Regulierungsstopp. Ansonsten drohten eine weitere Deindustrialisierung und Vertrauensverlust in den Standort. „Die Politik muss mehr Zutrauen in die innovative Kraft der Unternehmen haben“, so Schwartz. Zentrale Handlungsfelder für die Wettbewerbsfähigkeit des Landes seien die Senkung der Energie-preise, Begrenzung der Sozialabgaben, Reduzierung der Steuern, Modernisierung der Infrastruktur sowie der überfällige Bürokratieabbau. Hier müsse die Politik klare Prioritäten setzen:

„Politik darf sich nicht im Klein-Klein oder in Nebensächlichkeiten verlieren, sondern muss konsequent die Dinge angehen, die es braucht, damit der Standort Deutschland eine Zukunft hat“.