Riesenerfolg für Kaarster Blind-Gänger: erste Maßnahmen am Rathaus erfüllt

Kaarst · Als sich das Gründer-Trio der Kaarster Blind-Gänger vor rund zwei Monaten an die Öffentlichkeit wandte, rechnete es nicht damit, dass nur Wochen später erste Maßnahmen umgesetzt werden würden. Die Kaarster Stadtverwaltung hat blitzschnell reagiert und am Rathaus eine Überquerungshilfe für Blinde realisiert.

 Manuela Dolf, Mirjam Bank und Margaret Reinhardt (von rechts): Ihre Bemühungen tragen Früchte. Am Rathaus wurde eine Überquerungshilfe eingerichtet.

Manuela Dolf, Mirjam Bank und Margaret Reinhardt (von rechts): Ihre Bemühungen tragen Früchte. Am Rathaus wurde eine Überquerungshilfe eingerichtet.

Foto: Fotos: Vio-

"Wir fühlen uns endlich ernst genommen", freut sich Manuela Dolf, Mitbegründerin der Selbsthilfegruppe und seit rund zehn Jahren selbst blind. Und mit dieser ersten Aktion preschte die Verwaltung vor, handelte, noch bevor aus der Politik entsprechende Beschlüsse gefasst wurden.

Riesenerfolg für Kaarster Blind-Gänger: erste Maßnahmen am Rathaus erfüllt
Foto: letta Buciak/Hanna Loll/Thomas Broich

"Wir haben bereits im Vorfeld erste Gespräche mit der Gruppe Kaarster Blind-Gänger geführt und gemeinsam überlegt, welche Maßnahmen geeignet wären und welche zeitnah umgesetzt werden könnten", berichtet Pressesprecher Peter Böttner von der erfolgreichen Zusammenarbeit. Parallel zeigt auch die lokale Politik Einsatz. Im jüngsten Bau- und Umweltausschuss wurde ein entsprechender SPD-Antrag mit breiter Mehrheit beschlossen. Darin wird die Verwaltung beauftragt, gemeinsam mit der Blindengruppe einen Standard für die Umsetzung der Barrierefreiheit in Kaarst — insbesondere für sehbehinderte und blinde Menschen — zu erarbeiten. Zugestimmt wurde auch dem Antrag der Grünen: Ein Vertreter der Stadt Soest soll deren vielfältige Projekte für Blinde vorstellen.

Die noch junge Selbsthilfegruppe Kaarster Blind-Gänger freut sich über so viel Bewegung. "Wir wollen uns bei allen bedanken, die uns so rege unterstützt haben. Sei es bei der Verwaltung, bei der Politik oder bei den Bürgern. Mit dieser Resonanz haben wir nicht gerechnet — ein tolles Gefühl", lobt Dolf. Sie und ihre Mitstreiter suchen für ihre Gruppe Kaarster-Blind-Gänger weitere Betroffene zum Austausch. Interessierte wenden sich an Manuela Dolf, Tel. 02131/66 77 08, E-Mail: manuela.dolf@t-online.de. Alle zwei Monate soll zudem jeden letzten Mittwoch im Monat ein Treffen im Café Einblick, Alte Heerstraße 16, stattfinden. Nächster Termin ist am 26. Juli, 16 bis 18.30 Uhr.

(Kurier-Verlag)
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