Schwertransport mit 400 Tonnen Generatorhülle rollt durch Kaarst

Kaarst · Da kommt etwas ins Rollen! In der Nacht vom 4. auf den 5. Juli fährt ein 500-Tonnen-Schwertransport der RWE Power von Meerbusch-Osterath nach Kaarst. Dabei rollt der rund 85 Meter lange Transportzug mit einem 400 Tonnen schweren Generatorteil (Stator) ab 22 Uhr über die Osterather, die Büttgener und schließlich die Neersener Straße in westlicher Richtung.

 Der Schwertransport in der Nacht vom 3. auf den 4. Juli bei seiner Fahrt von Düsseldorf-Lörick nach Meerbusch-Osterath.

Der Schwertransport in der Nacht vom 3. auf den 4. Juli bei seiner Fahrt von Düsseldorf-Lörick nach Meerbusch-Osterath.

Foto: Lutz Kampert, RWE

Die betreffenden Streckenabschnitte werden zwischenzeitlich für den Verkehr gesperrt. Gegen Mitternacht erreicht der Schwerlast-Transport den Parkplatz am Kaarster See, wo er für die nächste Transportnacht vorbereitet wird. Dazu wird der Generator binnen 24 Stunden von zwei 14-achsigen auf zwei 26-achsige Fahrlafetten gesetzt. Dadurch erreicht der Schwertransport die beeindruckende Länge von 115 Meter.

 Der Schwertransport in der Nacht vom 3. auf den 4. Juli bei seiner Fahrt von Düsseldorf-Lörick nach Meerbusch-Osterath.

Der Schwertransport in der Nacht vom 3. auf den 4. Juli bei seiner Fahrt von Düsseldorf-Lörick nach Meerbusch-Osterath.

Foto: : Lutz Kampert, RWE

Der transportierte Stator gehört zum ersten von zwei Generatoren aus dem stillgelegten Kraftwerk Voerde, die im Rheinischen Braunkohlenrevier als strategische Reserveteile vorgesehen sind. Die Generatoren aus Voerde sind technisch kompatibel mit den Stromerzeugern in RWE-Braunkohlenkraftwerken. Um bei eventuellen Generatorschäden an den Kraftwerksstandorten Weisweiler und Neurath die Reparatur- und Stillstandzeiten zu minimieren, übernimmt RWE Power jetzt einen der Generatoren aus dem stillgelegten Kraftwerk in Voerde und lagert ihn im Kraftwerk Weisweiler ein. Die Neuanfertigung eines solchen Generators würde länger als ein Jahr dauern.

Dazu sagt Guido Schöddert, Leiter des RWE-Kraftwerks Weisweiler: "Wir sind so gewappnet bei möglichen Ausfällen und können sehr schnell wieder Strom produzieren und zur Versorgungssicherheit beitragen."

Andre Salten, der den Transport für RWE betreut, erklärt eine der technischen Besonderheiten: "Für die Weiterfahrt auf der Straße mit mehr als zehn Brückenüberquerungen haben wir das Bauteil in eine Tragschnabel-Konstruktion zwischen zwei Fahrlafetten gehängt. Dadurch kann der zwischenzeitlich bis zu 115 Meter lange Transportzug wie ein Gelenkbus mittig abknicken und auch engere Kurven meistern. Je nach den Straßenbedingungen und zu überwindenden Hindernissen setzen wir das Bauteil auf noch größere Untersätze, um das Gewicht auf mehr Achsen zu verteilen."

In der Nacht vom 5. auf den 6. Juli rollt der Transport weiter nach Steinforth. Der maximal 10 km/h schnelle Schwertransport wird auf der Straße durchweg von Polizeifahrzeugen begleitet. Um Verkehrsbeeinträchtigungen und Belästigungen für Anwohner auf ein Minimum zu reduzieren, rollt der Transport jeweils nur zwischen 22 und 5 Uhr. Sein Ziel in Eschweiler erreicht er voraussichtlich am 20. Juli.

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